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Abstracts M&K 1/2014

Christoph Kuhlmann / Christina Schumann / Jens Wolling: „Ich will davon nichts mehr sehen und hören!“ Exploration des Phänomens Themenverdrossenheit

Der Beitrag untersucht das Phänomen der Themenverdrossenheit. Vermutet wird, dass manche Rezipienten auf Themen, über die lange und intensiv in den Nachrichten berichtet wird, ab einem bestimmten Zeitpunkt mit Widerstand reagieren und die Berichterstattung über diese Themen ggf. sogar aktiv vermeiden. Die Aufarbeitung des Forschungsstands legt nahe, dass Themenverdrossenheit in der Kommunikationswissenschaft bisher nicht untersucht wurde. Eine erste empirische Exploration des Forschungsfeldes mit qualitativen (N=13 Leitfadeninterviews) und quantitativen Elementen (Befragung mit Quotenstichprobe, N=366) am Beispiel Fernsehen ergab drei Hauptergebnisse: Erstens scheint Themenverdrossenheit ein weit verbreitetes Phänomen in unserer Gesellschaft zu sein, da ein Großteil der Befragten Themen nennen kann, von denen sie „nichts mehr hören und sehen“ wollten. Zweitens zeigen sie bei Kontakten mit diesen Themen differenzierte Vermeidungsreaktionen, die sowohl die Rezeption mit verringerter Aufmerksamkeit als auch aktive Vermeidung umfassen. Drittens ist Themenverdrossenheit sowohl mit einer bestimmten Beurteilung des entsprechenden Themas (z. B. negativ-komplex) als auch der Berichterstattung (z. B. subjektiv erlebte Manipulation) verknüpft.

Schlagwörter: Themenverdrossenheit, Rezeptionsforschung, Rezeptionsvermeidung, Nichtnutzung, Nachrichtenwertforschung, Qualitätsforschung

Corinna Oschatz / Marcus Maurer / Jörg Haßler: (R)Evolution der Politikberichterstattung im Medienwandel? Die Inhalte von nachrichtenjournalistischen Online- und Offline-Angeboten im Vergleich

Das Internet etabliert sich zunehmend als Quelle politischer Informationen. Während ihm Optimisten ein erhebliches Mobilisierungs- und Partizipationspotenzial zusprechen, befürchten Pessimisten eine zunehmende Fragmentierung der Öffentlichkeit und eine digitale Spaltung der Gesellschaft. Beiden konträren Sichtweisen ist die implizite Annahme gemeinsam, dass online mehr oder andere Informationen verfügbar sind als offline. Wichtigste Informationsquelle im Internet sind nachrichtenjournalistische Online-Angebote. Der vorliegende Beitrag vergleicht deshalb die Inhalte von sieben besonders reichweitenstarken Online-Nachrichtenmedien (Printmedien und Fernsehnachrichtensendungen) mit den Inhalten ihrer Offline-Pendants. Die Befunde zeigen, dass im Hinblick auf formale und inhaltliche Merkmale der Informationen nach wie vor große Ähnlichkeiten zwischen nachrichtenjournalistischen Online- und Offline-Angeboten bestehen. Größere Unterschiede lassen sich dagegen zwischen Printmedien (online und offline) und Fernsehnachrichtenachrichten (online und offline) erkennen. Die Implikationen dieser Befunde für die gegenwärtige und zukünftige Bedeutung von nachrichtenjournalistischen Online-Angeboten werden diskutiert.

Schlagwörter: Inhaltsanalyse, Online-Medien, Vielfalt, Hypertextualität, Multimedialität, Interaktivität

Ines C. Vogel / Karin Stengel / Marion Rahnke: Qualität der Fernsehberichterstattung über internationale Krisen und Konflikte. Ein Vergleich zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Nachrichtenanbietern

Kriege, Krisen und Konflikte sind bedeutende Themen für Nachrichtenmedien. Als Ereignisse, die häufig überraschend auftreten, das Leben vieler Menschen negativ beeinflussen und Emotionen hervorrufen, werden sie zu Topthemen der Berichterstattung. Dabei hat die journalistische Qualität solcher Meldungen gesellschaftliche und politische Relevanz, weil diese nicht nur die Bevölkerung über aktuelle Geschehnisse in der Welt informieren, sondern auch die öffentliche Diskussion und Meinungsbildung beeinflussen. Die vorliegende Inhaltsanalyse untersucht über drei Monate hinweg die Konfliktberichterstattung der Hauptnachrichtensendungen der vier reichweitenstärksten deut-schen Fernsehsender (Das Erste, ZDF, RTL und Sat.1). Anhand von 444 Nachrichtenbeiträgen über internationale Konflikte und Kriege werden öffentlich-rechtliche und private Nachrichtensendungen hinsichtlich der Häufigkeit der Berichterstattung und verschiedener journalistischer Qualitätskriterien miteinander verglichen. Die untersuchten Merkmale der journalistischen Qualitätsdimensionen Vielfalt, Relevanz und Professionalität werden von den Nachrichtensendungen beider Programmanbieter überwiegend erfüllt, die öffentlich-rechtlichen Sender schneiden aber insgesamt – vor allem mit Blick auf eine ausgewogene und kritische Berichterstattung – etwas besser ab.

Schlagwörter: Konflikt-/Krisenberichterstattung, Duales Fernsehen, journalistische Qualität

Ines Engelmann / Katrin Etzrodt: Mediale Geschlechterkonstruktion online und mögliche Ursachen. Eine Inhaltsanalyse der journalistischen Online-Berichterstattung über Politikerinnen und Politiker

Der Beitrag untersucht, wie Politikerinnen und Politiker in der Online-Berichterstattung konstruiert werden, wobei der Fokus auf thematischer Kontextuierung und Attribuierung liegt. Zu diesem Zweck werden verschiedene Einflussfaktoren auf die mediale Geschlechterkonstruktion diskutiert und veränderte Rahmenbedingungen des Online-Journalismus für die Geschlechterkonstruktion einbezogen. Empirisch wird die Konstruktion von Politikerinnen und Politikern in den fünf reichweitenstärksten deutschen Online-Zeitungen über ein Jahr hinweg vergleichend analysiert und mit möglichen Einflussfaktoren verknüpft. Die Befunde zeigen, dass die untersuchten Online-Zeitungen das Geschlecht von Politikerinnen und Politikern bezüglich der untersuchten Aspekte kaum unterschiedlich konstruieren. Sofern solche Unterschiede existieren, sind sie eher auf das Geschlecht von Journalistinnen und Journalisten zurückzuführen als auf die redaktionelle Linie der Online-Zeitung.

Schlagwörter: Gender, Geschlechterkonstruktion, Nachrichtenauswahl, Online-Journalismus, Stereotypen

Thomas Wiedemann: Pierre Bourdieu – ein internationaler Klassiker der Sozialwissenschaft mit Nutzen für die Kommunikationswissenschaft

Der Beitrag fragt nach der Anwendung Pierre Bourdieus in der Kommunikationswissenschaft und greift damit einen Theoretiker auf, der in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der am meisten zitierten Sozialwissenschaftler weltweit aufgestiegen ist und nicht nur sein Herkunftsfach Soziologie nachhaltig beeinflusst hat. Die deutschsprachige Kommunikationswissenschaft hat die Ideen aus dem Nachbarland dagegen bisher nur zögerlich rezipiert. Nach einer Einführung in Person und Werk wird deshalb aus Bourdieus Perspektive ein Blick auf vier exemplarische Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft (Journalismus, PR und strategische Kommunikation, Mediennutzung, Fachgeschichte) geworfen und anhand von Beispielen herausgearbeitet, wie (international) mit Bourdieu gearbeitet wird (oder gearbeitet werden kann). Deutlich wird dabei, dass sich Bourdieus Theorie für viele (wenn nicht für alle) Fragestellungen in der Kommunikationswissenschaft eignet, dass seine Ideen einen neuen Blick auf alte Probleme bringen – und dass sich mit seinen Denkwerkzeugen zentrale Forschungsdesiderate des Fachs adäquat erschließen lassen.

Schlagwörter: Bourdieu, Sozialtheorie, Feldtheorie, Habitus, Kapital, sozialer Raum, Journalismusforschung, Public Relations, strategische Kommunikation, Mediennutzung, Fachgeschichte

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