Nachwuchsförderung bedeutet für das Institut in erster Linie Promotionsbetreuung, die vorrangig für diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbracht wird, die auf Qualifikationsstellen als wissenschaftliche Mitarbeiter/innen im Institut beschäftigt sind, an Projekten, Veranstaltungen und Publikationen mitarbeiten und parallel dazu promovieren. Aber auch zur Förderung von Studierenden und Post-Doktoranden kann das Institut beitragen; so beteiligt es sich seit 2009 intensiv an der Graduate School Media and Communication (GMaC).
Abgeschlossene Promotionen 2013/2014
Von Uwe Hasebrink 2013/2014 betreute Promotionsvorhaben
Von Wiebke Loosen 2013/2014 betreute Promotionsvorhaben
Von Wolfgang Schulz 2013/2014 betreute Promotionsvorhaben
Von Hans-Ulrich Wagner 2014 betreutes Promotionsvorhaben
Es ist wichtig, frühzeitig zu erkennen, welche Studierenden für eine Promotion in Frage kommen, und sie mit Forschungsprojekten in Kontakt zu bringen. Dies geschieht seit langem durch die studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unverzichtbare Arbeit am Institut leisten.
Für Studierende der Rechtswissenschaft im Schwerpunkt „Information und Kommunikation“ hat das Institut die für Medienjuristen konzipierte Reihe „Hamburger Gespräche zum Medien- und Telekommunikationsrecht“ geöffnet. So können Studierende bereits Kontakte in die Praxis sammeln und frühzeitig eigene Netzwerke aufbauen. Eine Summer School zum Thema „Freedom of Expression on the Internet“ hat im Oktober 2013 unter Beteiligung von Studierenden der Fakultät Rechtswissenschaft der Universität Hamburg in Delhi, Indien, stattgefunden.
Nach einem erfolgreichen Start in den Jahren 2009 und 2010 beteiligte sich das Institut auch 2013 an der Summer School, die das Research Center for Media and Communication (RCMC) veranstaltet hat. Nach der „Kulturwissenschaftlichen Rezeptionsforschung“ im Jahr 2009 und der „Medienkonvergenz“ im Jahr 2010 lautete das Thema der Summer School 2013 „Repeat, Remix, Remediate“.
Gesondert zu nennen ist die Beteiligung des Instituts am Erasmus Mundus-Studiengang „Journalism, Media, and Globalisation“, den das Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg in Kooperation mit Hochschulen in Århus, Amsterdam, London und Swansea anbietet und an dem Studierende aus aller Welt teilnehmen. Mit regelmäßigen Seminaren zu den Themen „Audiences and Identities“ und „Journalism and Social Web“ sowie der Betreuung von Masterarbeiten bringt das Institut seine Forschungserfahrung in diese Ausbildung ein; zugleich bieten sich in diesem Zusammenhang gute Möglichkeiten, die Rekrutierung von Nachwuchs sowohl für das Institut als auch für die Graduate School Media and Communication (GMaC) (s. u.) auf die internationale Ebene auszuweiten.
Neben der oben bereits erwähnten Promotionsbetreuung für die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Qualifikationsstellen im Institut steht im Hinblick auf die Nachwuchsförderung in der Promotionsphase vor allem die Zusammenarbeit mit der Graduate School Media and Communication (GMaC) im Vordergrund. Das Institut ist an der GMaC beteiligt, U. Hasebrink ist Mitglied des Sprecherteams. Die Graduate School wurde 2009 bis 2012 im Rahmen der Hamburger Landesexzellenzinitiative gefördert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts betreuen Promovierende als Erst- und Zweitgutachter, im Rahmen des Mentoringprogramms der School sowie in einzelnen Lehreinheiten. Damit kann das Institut neben der Form einer Promotion auf einer Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. wissenschaftliche Mitarbeiterin oder ohne Anbindung nun auch eine strukturierte Doktorandenausbildung mit und ohne Stipendium anbieten. Für das Institut bietet die GMaC die Möglichkeit, zusätzliche Nachwuchswissenschaftler/innen mit ihren jeweiligen Projekten in die Forschungsplanung einzubinden.
Zudem nutzt das Institut seine Kontakte auch ins Ausland, um Promovierenden die Möglichkeit zu geben, einen Forschungsaufenthalt an einer anderen Einrichtung zu ermöglichen, wo dies für die Arbeit hilfreich ist.
Für das Institut ist seit langem selbstverständlich, dass auch Doktorandinnen und Doktoranden aktiv an einschlägigen Veranstaltungen des Instituts teilnehmen; die Teilnahme an externen Fachtagungen wird ermutigt und finanziell gefördert.
Im Berichtsjahr konnten zwei ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hans-Bredow-Instituts ihre Promotion abschließen:
Arne Laudien: Präventives staatliches Eingreifen in massenmediale Internetkommunikation, betreut von W. Schulz, abgeschlossen 2013. Erschienen als Laudien, A. (2013): Präventives staatliches Eingreifen in massenmediale Internetkommunikation: Der Schutz der Kommunikationsfreiheiten in der Wissensgesellschaft durch das Zensurverbot und die objektiven Gehalte des Art. 5 Abs. 1 GG. Bremen: Europäischer Hochschulverlag.
Regine Sprenger: Regulierung crossmedialer Konzentrationsprozesse, betreut von W. Schulz, abgeschlossen 2013. Erschienen als Sprenger, R. (2013): Optionen zur Regulierung des publizistischen Wettbewerbs. Eine konzeptionelle Untersuchung des Kartellrechts und des medienspezifischen Konzentrationsrechts in Bezug auf die Verhinderung vorherrschender Meinungsmacht. Frankfurt: Peter Lang.
Amaranta Alfaro Muirhead: Civic Engagement through Social Media in Chile: Exploring its Potential to Reinforce Social Cohesion.
Sebastian Deterding: Modes of Play. A Frame Analytic Account of Video Game Play (abgeschlossen 2013).
Juliane Finger: Den Holocaust fernsehen – die Bedeutung des Fernsehens für die langfristige Herausbildung von Repräsentationen der Rezipienten vom Holocaust.
Ole Keding: Social Web-Strategien in Wahlkämpfen in Deutschland und in den USA (abgeschlossen 2013).
Ann Mabel Sanyu: New Media Use of African Migrants to Negotiate Identity and Sense of Belonging. A Comparative Study of Ghanaian Women Migrants.
Laura Schneider: Pressefreiheit im weltweiten Vergleich. Eine kritische Analyse bisheriger Messverfahren.
Vitania Yulia: A Study of Media Use in Indonesia: A Repertoire Approach to the Analysis of Patterns of Media Consumption across Platforms.
Nele Heise: „Radio-Aktivität“ – zur Rolle technischer Dispositive und technischer Kompetenzen für partizipative Praktiken am Beispiel der Radio-Kommunikation.
Ines Drefs: Die Rolle des Auslandsrundfunks im Zeitalter von Social Media.
Simon Assion: Must Carry: Übertragungspflichten auf digitalen Rundfunkplattformen.
Jan Felix Dein: Rechte der Teilnehmer von Onlinewelten an ihren virtuellen Repräsentationen. (Abgeschlossen 2014)
Stephan Dreyer: Entscheidungen unter Ungewissheit im Jugendmedienschutz.
Max von Grafenstein: Principle of purpose limitation in data protection law with respect to its effects on entrepreneurial innovation processes in startups.
Fabian Jeschke: Staatliche Maßnahmen zur Presse- und Journalismusförderung.
Martin Lose: Kommunikationsrechtliche Zugangssicherung auf Online-Plattformen
Markus Oermann: Gewährleistung der Möglichkeit internetbasierter Kommunikation – Eine Vermessung des grundgesetzlichen Schutzkonzepts (Graduate School)
Philipp Schmidt: Meinungs- und Religionsfreiheit im Spannungsverhältnis – eine rechtsvergleichende Untersuchung zwischen Deutschland, den USA und Malaysia
Julian Staben: Der Abschreckungseffekt auf die Grundrechtsausübung
Felix Zimmermann: Product Placements in den elektronischen Medien (abgeschlossen 2014)
Heidi Svømmekjær: Radio in Proportion. The Hansen Family and Strategies of Relevance in the Danish Broadcasting Corporation 1925-50 (Roskilde Universitet / Institut for Kultur og Identitet, abgeschlossen Mai 2014).
Für besonders gelungene Arbeiten im Bereich des Medien- und Telekommunikationsrechts steht die Publikationsreihe „Hamburger Schriften zum Medien-, Urheber- und Telekommunikationsrecht“ offen. Für besonders gelungene Arbeiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts im Bereich der Kommunikationswissenschaft auch die Reihe „Publikationen des Hans-Bredow-Instituts“.
Eine systematisierte Nachwuchsförderung in der Phase nach der Promotion hat das Institut in der Vergangenheit noch nicht entwickeln können – sieht man davon ab, dass die promovierten wissenschaftlichen Referentinnen und Referenten am Institut sehr rasch selbstständige Forschung betreiben und als „Senior Researcher“ in die gesamte strategische Planung des Instituts eingebunden sind und in den mindestens jährlichen Mitarbeitergesprächen auch Aspekte der Weiterbildung und der Karriereplanung angesprochen werden. Nach positiven Erfahrungen mit einer „Marie Curie Intra-European Fellowship for Career Development“ (Dr. Roberto Suárez Candel, 2010-2012) wird das Institut versuchen, diese Förderform dazu zu nutzen, Nachwuchswissenschaftler/innen aus dem europäischen Ausland, die im Bereich der Forschungsprogramme des Instituts tätig sind, zu gewinnen.