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Abstracts M&K 3/2011

Rudolf Stöber: Ohne Redundanz keine Anschlusskommunikation. Zum Verhältnis von Information und Kommunikation

Kommunikation, Information und Redundanz bedingen sich wechselseitig. Da Information eine Zeitfunktion ist, liegt die Ursache kommunikativer Redundanz in der Notwendigkeit, mit „Anschlusskommunikation“ aus Verständlichkeitsgründen eine Brücke über die Zeit zu schlagen. In dem Aufsatz werden drei Informationsbegriffe unterschieden: der informationstheoretische, der sprachliche und der kommunikationswissenschaftliche. Der sprachliche Informationsbegriff wird gängiger Systematik entsprechend in einen semantischen, syntaktischen und pragmatischen Informationsbegriff geschieden. Den drei Haupt-Informationsbegriffen werden drei Redundanzen 1. bis 3. Ordnung zugeordnet. Es wird gezeigt, wie über die Informationsbegriffe und die Redundanzen hinweg Verständlichkeit erzeugt wird. Die verschiedenen Informationsbegriffe lassen sich als einander bedingende Teilmengen darstellen, die einerseits aus verschiedenen Regelwerken und Aushandlungen abzuleiten, andererseits in unterschiedlichem Umfang zu messen sind. Abschließend werden die unterschiedlichen Begriffsauffassungen von Information und Kommunikation, die sich in verschiedenen Wissenschaften herausgebildet haben, zueinander in Beziehung gesetzt.

Schlagwörter: Redundanz, Information, Kommunikation, Zeit, Verständigung, Sprachpragmatik, Handlungstheorie, Systemtheorie, Verhaltenspsychologie

Matthias Hofer: Mitfühlende Rezeption. Der Einfluss von Empathiefähigkeit auf Emotionen bei der Rezeption eines traurigen Zeichentrickfilms

Im Rahmen einer quasi-experimentellen Rezeptionsstudie wurde der Einfluss der Empathiefähigkeit auf das empathische und das emotionale Erleben auf subjektiver und physiologischer Ebene im Rezeptionsverlauf eines traurigen Zeichentrickfilms untersucht. Physiologische Messungen der Herzfrequenz und der Hautleitfähigkeit wurden vorgenommen und hinsichtlich der letzten fünf Minuten des Films ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass hoch-empathische Probanden in höherem Maße negative Emotionen erlebten und auch empathischer mit den Protagonisten des Films mitfühlten als niedrig-empathische. Auch die physiologischen Reaktionen fielen bei den Hoch- und Niedrig-Empathischen unterschiedlich aus – allerdings nicht in signifikantem Maße. Zudem zeigte sich ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen der erlebten Empathie und den negativen Emotionen. Dieser Zusammenhang verschwand unter Kontrolle der Trait-EmpathieDie Ergebnisse werden vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen diskutiert.

Schlüsselwörter: Empathie, Empathiefähigkeit, Emotionen, Herzfrequenz, Hautleitfähigkeit, Tragödie, Zeichentrickfilm

Thomas Birkner: Genese, Formierung, Ausdifferenzierung und Durchbruch des Journalismus in Deutschland

Bislang wurde deutsche Journalismusgeschichte anhand von Dieter Paul Baumerts „Die Entstehung des deutschen Journalismus“ aus dem Jahr 1928 in eine präjournalistische Periode sowie Perioden des korrespondierenden, des schriftstellerischen und letztlich des redaktionellen Journalismus unterteilt. Der vorliegende Beitrag stellt auf der Basis einer interdisziplinären Integration von Journalismusforschung und Gesellschaftsgeschichte komplementär zu Baumert eine neue Phaseneinteilung vor, welche auch die gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Auf den Ebenen von journalistischen Institutionen, Akteuren und Aussagen werden so eine Phase der Genese von 1605 bis 1848, eine Phase der Formierung von 1849 bis 1873, eine Phase der Ausdifferenzierung von 1874 bis 1900 und schließlich der Durchbruch des modernen Journalismus in Deutschland im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts herausgearbeitet. Hierzu wird bei der Rekonstruktion dieses Durchbruchs in der deutschen Journalismusgeschichte auch auf die zeitgenössische Praktikerliteratur zurückgegriffen.

Schlagwörter: Journalismusgeschichte, Sozialgeschichte, Journalismustheorie, Praktikerliteratur

Katrin Jungnickel: Nachrichtenqualität aus Nutzersicht. Ein Vergleich zwischen Leserurteilen und wissenschaftlich-normativen Qualitätsansprüchen

Kosteneinsparungen, Konkurrenzdruck und der Zwang, möglichst aktuell und exklusiv über die neuesten Ereignisse und Entwicklungen zu berichten, machen es Redaktionen nicht immer leicht, journalistische Qualitätsstandards einzuhalten. Dieser Entwicklung entgegenzuwirken, obliegt auch dem Publikum, das durch eine Bevorzugung von Nachrichten hoher Qualität deren Nachfrage steigern kann. Allerdings ist unklar, ob Leser die gleichen Qualitätsansprüche haben, die auch aus wissenschaftlich-normativer Sicht an Nachrichtenbeiträge gestellt werden, und ob sie zu ähnlichen Qualitätsurteilen kommen. Dieser Frage geht die Studie mit Hilfe eines Mehrmethodendesigns nach. Zunächst wurden bei einer Inhaltsanalyse Artikel guter und schlechter Qualität identifiziert. In einem zweiten Schritt bewerteten Nutzer diese Beiträge im Rahmen eines Online-Experiments. Untersucht wurde, inwieweit die Bewertungen in Abhängigkeit verschiedener Beitragseigenschaften (Qualität und Themenbereich) sowie verschiedener Rezipientenmerkmale (Bildung, Mediennutzung, Themeninteresse) voneinander abwichen. Die Ergebnisse zeigen, dass Mediennutzer Qualitätsunterschiede durchaus erkennen können. Außerdem erwiesen sich der Themenbereich und das themenspezifische Interesse als wichtige Einflussfaktoren auf die Bewertung der präsentierten Nachrichtenartikel.

Schlüsselwörter: Nachrichtenqualität, Nutzerqualität, Journalismus, Online-Experiment, Themeninteresse

Juliane Urban: Journalistische Wichtigkeitszuschreibungen im Agenda Setting-Prozess. Zum Einfluss einer bisher vernachlässigten Größe

In der Agenda Setting-Forschung wurde bisher vor allem der Einfluss formaler Berichterstattungsmerkmale auf rezipientenseitige Relevanzeinschätzungen untersucht. Inhaltliche Gesichtspunkte wurden kaum berücksichtigt. Die vorliegende Studie füllt diese Forschungslücke mit neuen Erkenntnissen. Sie geht der Frage nach, ob journalistische Wichtigkeitszuschreibungen (direkte oder indirekte Relevanzbewertungen eines Themas durch Journalisten) First-Level-Agenda Setting stimulieren. Aufbauend auf Vorstellungen von Agenda Setting als individuellem Lernprozess wird die Bedeutung solcher Zuschreibungen zunächst aus theoretischer Sicht diskutiert. Im empirischen Teil des Beitrags kann anschließend gezeigt werden, dass journalistische Wichtigkeitszuschreibungen einen Effekt auf rezipientenseitige Relevanzeinschätzungen eines Themas haben. Sie beeinflussen jedoch primär die Nachhaltigkeit der Evaluation. Der Effekt hängt zudem stark von der Art der journalistischen Wichtigkeitszuschreibung (explizit vs. implizit) und der Art der Informationsverarbeitung durch den Rezipienten (peripher vs. zentral) ab.

Schlagwörter: Medienwirkungsforschung; Agenda Setting; Medieninhalte; individuelle Lernprozesse; Experiment

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