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Abstracts 2/2009

Thomas Hanitzsch: Zur Wahrnehmung von Einflüssen im Journalismus. Komparative Befunde aus 17 Ländern

Auf Basis von Interviews mit 1700 Journalisten aus 17 Ländern setzt sich der Beitrag mit der Wahrnehmung von Einflüssen auf die redaktionelle Tätigkeit auseinander. Die Ergebnisse bestätigen die vielfach geäußerte Annahme einer den Einflüssen zugrunde liegenden dimensionalen Struktur. Mittels einer Hauptkomponentenanalyse konnten insgesamt sechs Dimensionen der Einflusswahrnehmung durch die Journalisten ermittelt werden: politische, ökonomische, organisationale, professionelle und prozedurale Einflüsse sowie Referenzgruppen. Dabei werden organisationale, professionelle und prozedurale Faktoren von den Journalisten als bedeutsamer eingeschätzt als politische und ökonomische Einflüsse. Die verschiedenen Einflussdimensionen verlaufen häufig quer zu den organisationalen Grenzen der Redaktion oder den Sinngrenzen eines Systems Journalismus. Im Ländervergleich zeigt sich zudem, dass die wahrgenommene Stärke der Einflüsse auch von den jeweiligen nationalen Rahmenbedingungen der Mediensysteme abhängig ist.

Schlagwörter: Journalismus, Einflüsse, Faktorenanalyse, komparative Forschung

 

Andreas Hepp / Hartmut Wessler: Politische Diskurskulturen – Überlegungen zur empirischen Erklärung segmentierter europäischer Öffentlichkeit

Der Aufsatz befasst sich mit der Frage, wie wir den „soziokulturellen Unterbau“ von politischer Öffentlichkeit so konzeptionalisieren können, dass eine empirische Forschung zur transnationalen Öffentlichkeit in Europa auf angemessene Weise möglich wird. Hierzu wird ausgehend von der vergleichenden politischen Kulturforschung, der international vergleichenden sowie der transkulturellen Medien- und Kommunikationsforschung das Konzept der politischen Diskurskulturen entwickelt. Politische Diskurskultur bezeichnet dabei das je spezifische Gesamt von kulturellen Mustern der Produktion, Repräsentation und Aneignung politischer Kommunikation wie auch damit zusammenhängende kulturelle Muster der Regulation und Identifikation. Der Artikel zeigt, dass ein solches Konzept geeignet ist, einen der Hauptbefunde erklärend zu erforschen, den wir aktuell im Hinblick auf transnationale politische Öffentlichkeit in Europa haben: Auf der einen Seite stellen wir einen Prozess der Transnationalisierung von Öffentlichkeit in Europa fest, auf der anderen Seite bleiben nationale politische Öffentlichkeiten bestehen bzw. wirken Nationen in unterschiedlichem Maße segmentierend auf die entstehende europäische Öffentlichkeit ein.

Schlagwörter: Europäische Öffentlichkeit, Diskurs, Medienkultur, politische Kommunikation, empirische Medien- und Kommunikationsforschung

 

Marcus Maurer: Sagen Bilder mehr als tausend Worte? Die Relevanz verbaler und visueller Informationen für die Urteilsbildung über Personen im Fernsehen

Viele Kommunikationspraktiker gehen von einer Überlegenheit visueller Informationen bei der Personenwahrnehmung aus. Empirische Untersuchungen können dies nur teilweise bestätigen. Der Beitrag systematisiert deshalb zunächst die Forschung in diesem Bereich und untersucht anschließend die Relevanz verbaler und visueller Informationen für die Urteilsbildung über Personen im Fernsehen mit einem neuartigen experimentellen Untersuchungsdesign: Den Probanden wurde ein längerer Ausschnitt aus dem Fernsehduell im Landtagswahlkampf 2006 in Mecklenburg-Vorpommern in drei Versionen gezeigt: einer Fernsehversion (Ton & Bild), einer Hörfunkversion (nur Ton) und einer Version, in der nur das Bild zu sehen war. Während der Rezeption wurde eine Realtime-Response-Messung durchgeführt, unmittelbar danach eine schriftliche Befragung. Die Analysen zeigen, dass die spontanen Eindrücke der Zuschauer zu Beginn eindeutig von visuellen Signalen, nach etwa 30 Sekunden aber überwiegend von verbalen Informationen geprägt waren. Bei der längerfristigen Urteilsbildung dominierten eindeutig verbale Informationen. Die Ursachen und Konsequenzen dieser Befunde werden diskutiert.

Schlagwörter: Visuelle Kommunikation, nonverbale Kommunikation, Personenwahrnehmung, TV-Duelle, RTR-Messung

 

Florian Arendt: Explizite und implizite kultivierende Wirkung der Kronen Zeitung. Eine empirische Untersuchung von Kultivierungseffekten auf explizite und implizite politische Einstellungen

Der Beitrag untersucht die langfristige Wirkung der Berichterstattung der Kronen Zeitung auf die Einstellungen ihrer Leserinnen und Leser. Es wird vermutet, dass diejenigen, die die Kronen Zeitung häufiger rezipieren, eher Einstellungen zeigen, die mit den sich wiederholenden und konsistenten Bewertungen innerhalb der Berichterstattung korrespondieren (Kultivierungshypothese). In Studie 1 wurden Daten von quantitativen Inhaltsanalysen und repräsentative (explizite) Einstellungsdaten zu drei gesellschaftlich relevanten Themen (EU-Beitritt Österreichs, Kraftwerkbau Hainburg, Gentechnik) korreliert. Es lässt sich ein hypothesenkonformer Zusammenhang zwischen der Tendenz in der Berichterstattung und den Einstellungen der Befragten empirisch nachweisen. In Studie 2 wurden implizite Einstellungen bezüglich der Europäischen Union mit dem „Impliziten Assoziationstest“ gemessen und mit der Nutzungshäufigkeit korreliert. Auch nach der Kontrolle von Drittvariablen bleibt der gefundene Zusammenhang hypothesenkonform.

Schlagwörter: Kronen Zeitung, Österreich, Wirkung, Kultivierungseffekt, Einstellungen, Impliziter Assoziationstest

 

Michael Dellwing: Serienforschung ohne Fernsehtheorie? Der Pragmatismus nonchalanter Neubeschreibungen in „Reading Contemporary Television“

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit populären TV-Serien hat in den letzten fünfzehn Jahren ein starkes Wachstum erlebt. An vorderster Front stehen Sammelbände, die sich mit jeweils einer populären TV-Serie befassen, von denen viele in der Reihe „Reading Contemporary Television“ erschienen sind. An ihnen lässt sich ein bedeutender Trend der Serienforschung feststellen: Eine Verankerung der Studien in theoretischen Ansätzen, die die Analyse leiten, ist nirgendwo festzustellen. An drei exemplarischen Bänden soll gezeigt werden, dass die Mehrzahl keine theoretischen Ansätze überhaupt erwähnt, während die Beiträge, die derartige Zitierungen aufweisen, solche Ansätze fragmentarisch und eklektisch vermischt verwenden, nur dann nämlich, wenn sie zur Untermauerung eines Arguments als nützlich erachtet werden. Während eine eklektische Verwendung von Belegen in untersuchten Serien der Masse des Materials geschuldet sein könnte, erachtet der vorliegende Beitrag die fragmentarische Zitierung von Ansätzen und die Orientierung an praktischen Erkenntnisinteressen als Folge der Renaissance des Pragmatismus: Die Beiträge geben die Notwendigkeit der Fundierung ihrer Analysen in Theorie auf und kollabieren die Unterscheidung zwischen Ansatz und Material. Damit folgen sie der pragmatistischen Fundierungsabkehr und seinem Antidualismus.

Schlagwörter: TV-Serien, Serienforschung, USA, Medienwissenschaft, Reading Contemporary Television

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