Element 68Element 45Element 44Element 63Element 64Element 43Element 41Element 46Element 47Element 69Element 76Element 62Element 61Element 81Element 82Element 50Element 52Element 79Element 79Element 7Element 8Element 73Element 74Element 17Element 16Element 75Element 13Element 12Element 14Element 15Element 31Element 32Element 59Element 58Element 71Element 70Element 88Element 88Element 56Element 57Element 54Element 55Element 18Element 20Element 23Element 65Element 21Element 22iconsiconsElement 83iconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsElement 84iconsiconsElement 36Element 35Element 1Element 27Element 28Element 30Element 29Element 24Element 25Element 2Element 1Element 66

Abstracts M&K 4/2010

Jutta Röser / Corinna Peil: Diffusion und Teilhabe durch Domestizierung. Zugänge zum Internet im Wandel 1997-2007

Der Beitrag zeichnet aus der Domestizierungsperspektive nach, wie sich das Internet in Deutschland zwischen 1997 und 2007 von einem berufsbezogenen Elitemedium zu einem Alltagsmedium gewandelt und für große Teile der Bevölkerung geöffnet hat. Mit Blick auf den häuslichen Kontext wird die Bedeutung alltäglicher, zu Hause stattfindender Aneignungsprozesse für die Diffusion neuer Medientechnologien herausgestellt. Gefragt wird, wodurch Teilhabe am neuen Medium Internet befördert und behindert wurde, wobei die Geschlechterkonstellationen besonders berücksichtigt werden. Die Analyse stützt sich sowohl auf quantitative als auch auf qualitative Daten: Die Sekundäranalyse repräsentativer, zum Teil bislang unveröffentlichter Daten aus den ARD/ZDF-Onlinestudien wird durch ethnografisch orientierte Haushaltsstudien mit 25 heterosexuellen Paaren verschiedener Bildungs  und Altersgruppen ergänzt. So zeigt der Beitrag auf der Mikroebene, was mit Blick auf die gewandelte Onlinerstruktur auch auf der Makroebene deutlich wird: Konträr zu Digital Divide-Befürchtungen hat sich das Internet innerhalb eines Jahrzehnts über soziale Grenzen hinweg geöffnet. Der häusliche Alltag erfüllt dabei die ambivalente Rolle, einerseits Teilhabe zu fördern, andererseits ein Feld darzustellen, auf dem Ungleichheiten reproduziert werden.

Schlagwörter: Internet, Domestizierungsansatz, Digital Divide, Diffusion, häuslicher Alltag, Mediennutzung, Ethnographie, Gender Media Studies, Cultural Studies

 

Frauke Zeller / Jens Wolling / Pablo Porten-Cheé: Framing 0/1. Wie die Medien über die „Digitalisierung der Gesellschaft“ berichten

Die Art und Weise, wie die Medien über Technik und die damit verbundenen Risiken berichten, wird immer wieder problematisiert. An diese Debatte knüpft die vorliegende Studie an. Es wird untersucht, wie das Thema Digitalisierung und digitale Technologien in ausgewählten Printmedien im Zeitverlauf dargestellt wird. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen u .a., dass diese Technologien kaum in der Kritik stehen. Die empirischen Ergebnisse in zwei Zeiträumen sind zudem strukturell weitgehend identisch. Die wenigen Unterschiede, die festzustellen sind, deuten auf eine tendenzielle Eintrübung des Images digitaler Technologie hin. Nichtsdestotrotz wird von den Medien insgesamt ein eher positives Bild der Digitalisierung gezeichnet. Allerdings gilt dieses Bild nicht für alle Bereiche: Sowie nicht nur der eher konfliktfreie Unterhaltungsbereich im Mittelpunkt steht, sondern politische Aspekte oder Fragen von Recht und Sicherheit thematisiert werden, wandelt sich dieses Bild. Methodisch zeigte sich zudem, dass die Kombination von holistischer und rekonstruktiver Frame-Ermittlung ein vielversprechendes empirisches Vorgehen darstellt.

Schlagwörter: Frame-Analyse, Digitalisierung, Technikberichterstattung, Inhaltsanalyse, Methodenvergleich

 

Ines Engelmann: Journalistische Instrumentalisierung von Nachrichtenfaktoren. Einflüsse journalistischer Einstellungen auf simulierte Issue-, Quellen- und Statement-Entscheidungen

Im Beitrag wird das Finalmodell der Nachrichtenwerttheorie mit einer Journalisten-Befragung geprüft. Theoretisch wird eine weiche Variante der Rational-Choice-Theorien zugrunde gelegt. Auf dieser Grundlage wird die Nachrichtenwerttheorie entscheidungstheoretisch neu formuliert. Im zweiten Schritt werden politische Einstellungen in das Modell integriert. Es wird angenommen, dass politische Einstellungen nicht nur direkt journalistische Selektionsentscheidungen beeinflussen, sondern auch indirekt über die Instrumentalisierung von zugeschriebenen Nachrichtenwerten. Die Befragungsergebnisse bestätigen durchgehend starke direkte Effekte politischer Einstellungen auf die Auswahl von Statements (News-Bias-Hypothese), sowie einzelne schwache bis mittlere Effekte für den moderierenden Einfluss politischer Einstellungen auf den Zusammenhang zwischen Nachrichtenwert und die Auswahl von Quellen bzw. Statements (Instrumentalisierungs-Verzerrungs-Hypothese). Für die Issue-Ebene erwies sich die entscheidungstheoretische Neuformulierung der nachrichtenwerttheoretischen Selektionshypothese als erklärungskräftig.

Schlüsselwörter: Nachrichtenwerttheorie, News-Bias, Einstellungstheorie, Entscheidungstheorie, Online-Befragung

 

Maria Löblich: Die empirisch-sozialwissenschaftliche Wende. Ein Beitrag zur historischen und kognitiven Identität der Kommunikationswissenschaft

Das empirisch-sozialwissenschaftliche Fachverständnis der Kommunikationswissenschaft hat sich im Zuge der empirisch-sozialwissenschaftlichen Wende der Disziplin in den 1960er Jahren durchgesetzt. Zuvor hatte sich das Fach überwiegend als Geisteswissenschaft verstanden. Der vorliegende Beitrag fragt, wie sich die neuen Orientierungen durchgesetzt haben und wodurch das geisteswissenschaftliche Fachverständnis an Geltungskraft verloren hat. Auf der Grundlage eines evolutionstheoretischen Konzeptes werden die Fachdebatte um die Umorientierung sowie Entscheidungen zur Umgestaltung der damaligen Fachinstitute untersucht. Der Beitrag beschreibt nicht nur die Mechanismen des akademischen Streits, sondern analysiert auch, auf welchem Wege Literatur, Lehre und Forschung umgestaltet wurden und wie die geisteswissenschaftlichen Fachvertreter darauf reagierten. Verschiedene Veränderungen in der medialen, wissenschaftlichen und politischen Umwelt des Faches erklären, wie es zur empirisch-sozialwissenschaftlichen Wende kam.

Schlagwörter: Geschichte der Kommunikationswissenschaft, Wissenschaftssoziologie, Evolutionstheorie, 20. Jahrhundert

 

Stefanie Averbeck-Lietz / Matthias Künzler / Marijana Tomin: Thomas Luckmann − ein Klassiker der Kommunikationssoziologie für die Kommunikationswissenschaft

Thomas Luckmann (geb. 1927) zählt – sieht man von Berger/Luckmanns „Social construction of reality“ aus dem Jahre 1966 und den zahlreichen Neuauflagen ab – nicht zu den viel gelesenen Autoren in der Kommunikationswissenschaft. Dies, obwohl die kommunikationssoziologische Wende der Wissenssoziologie maßgeblich auf ihn und seine Adaption des Werkes von Alfred Schütz zurückgeht. Die Autoren lesen Luckmann unter drei Perspektiven: 1) einer sozialkonstruktivistischen, 2.) einer kommunikationstheoretischen und 3.) einer methodologischen. Alle drei Perspektiven sind für kommunikationswissenschaftliche Fragestellungen zentral, insbesondere für solche nach dynamischen Institutionalisierungsprozessen, die sich über kommunikatives Handeln vollziehen.

Schlagwörter: Wissenssoziologie, Kommunikationssoziologie, soziale und kommunikative Konstruktion der Wirklichkeit, Institutionalisierung, kommunikatives Handeln, kommunikative Gattungen, Neo-Institutionalismus

Newsletter

Infos über aktuelle Projekte, Veranstaltungen und Publikationen des Instituts.

NEWSLETTER ABONNIEREN!