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Abstracts für RuF 3/99

Johannes Ludwig: Vom Buchdruck zum Internet. Gesellschaftliche Emanzipationsprozesse als Folge ökonomischer Entwicklungen

Gesellschaftliche Emanzipation bedeutet die zunehmende Selbstbestimmung der Individuen bei gleichzeitig wachsender Teilhabe an immer mehr öffentlichen Wirkungszusammenhängen (z.B. Politik, Wirtschaft, Umwelt) mittels kommunikativer Freiheitsrechte (Meinungs-, Informations-, Presse-, Medienzugangsfreiheit). Sie stellt damit einen Ausschnitt aus dem gesamten Modernisierungsprozeß dar und hat wesentliche Ursachen auch in ökonomischen Entwicklungen. Diese weitgehend vernachlässigte Perspektive aufzugreifen ist Ziel der hiesigen Überlegungen. Dazu werden fünf Phasen entwickelt, in denen sich kausale Zusammenhänge zwischen ökonomischen Anstößen, Veränderungen der kommunikativen Freiräume und damit möglichen Partizipationsfortschritten erkennen lassen.

Philipp Steinwärder: Die Zusammenarbeit der Rundfunkanstalten in der ARD. Befunde einer rechtswissenschaftlichen Untersuchung

Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem leistungsfähigen Verbund aus heute zehn Landesrundfunkanstalten und der Deutschen Welle als einziger Rundfunkanstalt des Bundesrechts entwickelt, die sich trotz zunehmenden Wettbewerbs als die wichtigsten Anbieter von Hörfunk- und Fernsehprogrammen in Deutschland behauptet haben. Darüber hinaus zählt die ARD auch im internationalen Vergleich zu den weltweit größten Unternehmensgruppen in der Medienbranche. Im Gegensatz zu ihrer publizistischen und wirtschaftlichen Bedeutung hat die ARD jedoch immer im Schatten der rechtswissenschaftlichen Diskussion gestanden. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die maßgeblichen Rechtsfragen, die die Zusammenarbeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aufwirft.

Wiebke Loosen / Miriam Meckel: Journalismus in eigener Sache. Veränderungen im Verhältnis von Journalismus und Public Relations am Beispiel Greenpeace TV

Die Umweltorganisation Greenpeace hat über eine Produktionsgesellschaft sechs Folgen des Fernsehmagazins Greenpeace TV produzieren lassen, die von September bis Dezember 1997 auf RTL ausgestrahlt wurden. Das Format stellt eine neue Form der Vermischung von Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus dar, welche das systemtheoretisch schwierig abzugrenzende Beziehungsgefüge von Journalismus als einem gesellschaftlichen Teilsystem und PR als operativem Programm anderer gesellschaftlicher Teilsysteme noch problematischer macht. Der Beitrag untersucht anhand einer quantitativ-qualitativen Inhaltsanalyse aller sechs Ausgaben die formale und thematische Struktur des Magazins, seine spezifischen (journalismusähnlichen) Relevanzindikatoren sowie das Ausmaß an Selbstdarstellung. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob sich Greenpeace TV eher als journalistisches Medienangebot oder als PR-Strategie konzeptualisieren läßt und ob mit dieser neuen Variante im systemischen Beziehungsgefüge Journalismus/Public Relations eine relevante Verschiebung bzw. gar ein Funktionsverlust des Systems Journalismus verbunden ist.

Klaus Neumann-Braun: Subversiver Kulturkampf oder dramatisierte Doppelung des Alltags? Bildhermeneutische Analysen der Werbekampagnen von MTV/ Deutschland und VIVA in den Jahren 1994 bis 1997

Die produktanalytische Studie widmet sich dem Themenbereich Musiktelevision und Werbekommunikation. Im Mittelpunkt des Beitrags stehen die beiden Marktführer MTV und VIVA und deren Praxis, sich als Sender für Jugendliche und junge Erwachsene zu inszenieren. Die Mitte der neunziger Jahre präsentierten Werbekampagnen von MTV und VIVA erfüllen eine doppelte Funktion: Sie dienen gleichermaßen dem Aufbau und Erhalt eines jugendorientierten Senderimages wie der direkten Publikumsansprache. In den bildhermeneutisch ausgerichteten Werbeanalysen wird untersucht, mit welchen ideologischen Orientierungsmustern und rhetorischen Strategien die Sender operieren, um ihr Zielpublikum zu erreichen. Die einzelnen MTV- bzw. VIVA-Werbekampagnen ("Willkommen Zuhause" [MTV, 1994], "Heiß und Fettig" [MTV, 1996], "Made for Germany" [MTV, 1997], "Kiss" [VIVA, 1997], "Life in Progress" [VIVA II, 1996]) werden anhand exemplarischer Sujets besprochen und abschließend ins Verhältnis gesetzt zu den jüngsten Debatten aktueller Anzeigentrends (Stichwort: "neue Formen der Werbung").

Bertram Scheufele / Hans-Bernd Brosius: The frame remains the same? Stabilität und Kontinuität journalistischer Selektionskriterien am Beispiel der Berichterstattung über Anschläge auf Ausländer und Asylbewerber

Selektionskriterien von Journalisten können sich unter dem Eindruck herausragender Ereignisse ändern. Ausgehend vom Framing-Konzept und anhand empirischer Befunde einer Inhaltsanalyse der Presseberichterstattung zum Thema "Ausländer und Asylbewerber" läßt sich zeigen, daß die Maßstäbe der Nachrichtenauswahl im engeren und weiteren Sinn ("Frames") jedoch durchaus stabil bleiben, wenn keine solchen herausragenden Ereignisse stattfinden. Dabei scheinen mehrere Faktoren wie die Dauer der Anwendung journalistischer Bezugsrahmen oder der Grad der Frame-Inkonsistenz neuer Informationen eine wichtige Rolle für die Stabilität journalistischer Selektionskriterien zu spielen. Daneben finden sich Hinweise, daß nicht nur herausragende, negative Ereignisse wie Anschläge auf Ausländer und Asylbewerber, sondern auch politische Entscheidungen und Prozesse wie die Asylrechtsänderung im Juli 1993 zu einer Veränderung journalistischer Bezugsrahmen führen können.

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