Das Internet ist weiß, männlich und englischsprachig. Twitter-User*innen machen einen Chatbot zum Rassisten, eine Google-App verwechselt Afroamerikaner*innen mit Gorillas und Facebook verbreitet mit seinem „Free Basics“-Programm den Internetzugang wie früher das britische Imperium die Eisenbahn: Soziales Unrecht und kulturelle Hegemonie leben im einst utopischen Netz weiter, globale Verhältnisse und Geschlechterrollen werden fortgeschrieben. Die Digitalisierung hat weltweite Kommunikation zwar effizienter gemacht – jedoch nicht unbedingt freier. Vernetzung scheint Ungleichheiten nicht zu reduzieren, sondern ganz im Gegenteil zu reproduzieren und Abhängigkeiten teilweise sogar noch zu verstärken. Angesichts von voreingenommenen Algorithmen und der massiven Sammlung und Verarbeitung von Daten durch westlich dominierte Dienste stellt sich die Frage, ob nicht Tech-Giganten wie Google und Facebook die neuen Kolonialmächte sind. Doch welcher Widerstand stellt sich gegen diese Dominanz? Wie gewinnen wir unsere Souveränität wieder? Und können wir alte Strukturen überhaupt durch Technologie aufbrechen?
Die Moderatorin
Katja Weber diskutiert mit
In das Thema einführen wird
Lisa Gutermuth, Programmleiterin bei
Ranking Digital Rights und Gastforscherin für Internet Policy & Governance am HIIG.
Mittwoch, 27. September 2017 | 19:00 Uhr (
ical/
gcal)
Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG)
Französische Straße 9 | 10117 Berlin
Analog | HIIG | Brezeln & Wein | Einlass ab 18:30 Uhr
Digital | #DigSal | Livestream via www.hiig.de
Konserve | Auf www.hiig.de und YouTube
Jeden letzten Mittwoch im Monat stellen sich unsere Gäste den ‚Fragen zur vernetzten Gegenwart‘. In unserer Diskussionsreihe beleuchten wir Netz-Phänomene, erörtern Vor- und Nachteile technischer Veränderungen und geben Denkanstöße. Teilen auch Sie Ihre Meinung vor, während und nach der Sendung direkt auf unserer Webseite, über Social Media oder per Postkarte. Der Digitale Salon wird veranstaltet vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft und produziert von der Kooperative Berlin.
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