Die nächste Leibniz Media Lecture wird präsentiert vom
Digital Disinformation Hub des HBI.
Prof. Dr. Florian Gallwitz und
Michael Kreil berichten über den Aufstieg und Fall der Social-Bot-Forschung.
Dr. Clara Iglesias Keller übernimmt die Einführung. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Uhrzeit
16:00 bis 17:30 Uhr
Anmeldung
Die Veranstaltung findet online auf Zoom statt. Nach
Anmeldung werden Ihnen die Einwahldaten kurz vor Veranstaltungsbeginn per Mail mitgeteilt.
Zum Vortrag
Die Vorstellung, dass die Sozialen Medien von zahllosen "Social Bots" bevölkert seien, hat sich in der Öffentlichkeit weitgehend etabliert. "Social Bots" sollen automatisierte Social-Media-Konten sein, die von böswilligen Akteuren mit dem Ziel betrieben werden, die öffentliche Meinung zu manipulieren. Über angebliche "Social-Bot-Armeen" wurde schon bei der Wahl von Donald Trump und dem Brexit-Referendum berichtet, jüngst u.a. auch im Zusammenhang mit der Covid19-Pandemie. Tatsächlich basiert die einschlägige Forschung aber auf ungeeigneten Methoden, deren Versagen die Forscher regelmäßig durch das Zurückhalten der Rohdaten zu verschleiern suchen. Es handelt sich bei den angeblichen "Bots" aus diesen Studien fast ausschließlich um ganz normale Menschen, die als "Bots" fehlgedeutet werden.
Zur den Vortragenden
Prof. Dr. Florian Gallwitz ist Professor für Medieninformatik an der Technischen Hochschule Nürnberg. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Mustererkennung in Digitalen Medien und die natürlichsprachige Mensch-Maschine-Kommunikation.
Michael Kreil ist seit über zwei Jahrzehnten auf die Analyse und Aufbereitung sehr großer Datenmengen spezialisiert. Die letzten 10 Jahre arbeitet er als Data Scientist und Datenjournalist. Seit 2020 arbeitet er bei BR Data.
Zum Digital Disinformation Hub
Mit Blick auf die langjährige Tradition des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut in der interdisziplinären Medienforschung ist der
Digital Disinformation Hub ein Forschungsprojekt, das die Beiträge des Instituts zu dieser Debatte stärken will. Dies soll erreicht werden durch die Förderung von multidisziplinären Kooperationen zwischen Forscher*innen, durch die Erfassung und systematische Zusammenführung interner und externer Forschungsexpertise im Bereich Desinformation, die Förderung konzeptioneller und epistemologischer Ansätzen zu Desinformation sowie den Aufbau externer Kooperationen.
