Gemeinsam mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) lädt das HBI von 14 bis 15 Uhr ein zu einem Online-Panel. Ein Expert*innenpanel aus Plattformforscher
Prof. Dr. Matthias C. Kettemann, HateAid-Geschäftsführerin Josephine Ballon und Dr. Nils Friedrichs, Forscher zu antimuslimischen und antisemitischen Einstellungen in der Gesellschaft, ordnet das Phänomen der Hassrede im Netz ein und gibt praktische Handlungsempfehlungen für den aktuellen Kontext. Die Moderation übernimmt
Katharina Mosene.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Eine vorherige
Anmeldung ist notwendig. Sie erhalten daraufhin die Zugangsdaten für das Zoom-Meeting. Fragen an das Panel können vor und während der Veranstaltung über Slido eingereicht werden.
ONLINE-PANEL I Krieg in Nahost: Umgang mit Hassrede im Netz
Mittwoch, 22. November 2023 | 14:00-15:00 (CET)
Online | Geschlossener Zoom-Raum
Q&A vorab und während des Panels:
Twitter |
Slido
Zum Thema
Ein “Krieg der Bilder” in womöglich völlig neuem Ausmaß transportiert das Leid der Zivilist*innen sowie die Gräueltaten der terroristischen Hamas in unseren digitalisierten Alltag. Diese algorithmische Kriegsführung nutzt nicht nur strategisch die aufmerksamkeitsbasierten Geschäftsmodelle von Plattformen, sondern befördert auch den “spillover” des Krieges in unsere Gesellschaft – in Form von Hasskommentaren, vorurteilsbehafteten Diskursen und politisierten Lügen/Desinformation in Bild, Ton und Wort. Gewaltinhalte und emotionalisierende Kommentierungen generieren eine hohe Anzahl an Interaktionen, polarisierende Stimmen werden gepusht und die Debatte wird verzerrt. Wer versachlichen will, verliert. Doch muss das so sein? Was können wir tun, was die Politik? Und welche Schritte sollten Plattformen gehen?
Über die Expert*innen
Matthias C. Kettemann ist Professor für Innovation, Theorie und Philosophie des Rechts am Institut für Theorie und Zukunft des Rechts der Universität Innsbruck. Er leitet außerdem das Forschungsprogramm "Regelungsstrukturen und Regelbildung in digitalen Kommunikationsräumen" am Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut. Sein Team beschäftigt sich mit den Regeln, unter denen in digitalen Kommunikationsräumen und besonders in sozialen Netzwerken neue Foren und Praktiken der gesellschaftlichen Verständigung und Selbstvergewisserung entstehen. Er ist zudem assoziierter Forscher am Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und leitet dort die Forschungsgruppe „Globaler Konstitutionalismus und das Internet“ und das Forschungsprojekt „Völkerrecht des Netzes.“
Josephine Ballon ist Rechtsanwältin und Geschäftsführerin von HateAid, wo sie sich für die Verbesserung des rechtlichen Rahmens und Zugangs zur Gerechtigkeit für Betroffene digitaler Gewalt einsetzt, die vor Verletzungen ihrer Rechte weitgehend ungeschützt sind. Frau Ballon wurde mehrfach als Expertin u.a. in den Ausschuss Digitale Agenda des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments eingeladen, um zu Gesetzesvorschlägen der Strafverfolgung von Online-Hate Crimes, geschlechtsspezifischer Online-Gewalt und Plattformregulierung Stellung zu nehmen.
Dr. Nils Friedrichs ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter des Bereichs Jahresgutachten beim Sachverständigenrat für Integration und Migration, einem von der Bundesregierung eingerichteten, unabhängigen Gremium der wissenschaftlichen Politikberatung. Er ist Autor zahlreicher Paper und Studien zu antimuslimischen und antisemitischen Einstellungen in Deutschland und promovierte am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zum Einfluss von Religiosität auf die Wahrnehmung von religiöser Vielfalt in Deutschland. Zudem war er Projektleiter und Consultant beim Marktforschungsunternehmen BauInfoConsult sowie leitender Angestellter beim Bildungsträger Weststadt Akademie im Bereich der Flüchtlingsintegration.