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24.-28.
Mai 2018

Jahreskonferenz der ICA 2018 in Prag

Vom 24. bis 28. Mai 2018 findet die Jahreskonferenz der International Communications Association (ICA) in Prag statt. Das Hans-Bredow-Institut ist mit zahlreichen Beiträgen vertreten. In insgesamt fünf Panels und vier weiteren Vorträgen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts ihre Forschung präsentieren.

Vorträge des Hans-Bredow-Instituts im Überblick

Preconference: 23. Mai 2018

09:00 16:00 - Vor der offiziellen Eröffnung der Konferenz, im Rahmen der „Preconference“ hält Prof. Dr. Wiebke Loosen gemeinsam mit Julius Reimer den Vortrag “Extending the Methods of Media and Communication Studies by Design Research: Co-Creation as an Approach for Journalism Research”. Die Preconference befasst sich unter dem Titel „Design as Object, Design as Method: Making Critical Communication Futures“ mit dem Thema Design in der Kommunikation.
Ort: Hilton Prague, M, Hercovka

09:45 – 17:15 - Parallel dazu findet die Preconference "Trust, Control and Privacy: Mediatisation of Childhood and Adolescence in the Digital Age" statt, auf der das Hans-Bredow-Institut mit drei Vorträgen vertreten ist:
  • Vortrag von Dr. Uwe Hasebrink, Dipl.-Jur.Stephan Dreyer et. al.: "Balancing Trust and Control: How Adolescents between 9 and 16 and Their Parents Negotiate Issues of Online Safety"
  • Vortrag von Dipl.-Jur. Stephan Dreyer: “Trust as a Prerequisite or Trust as an Outcome? The Relationship between Trust, Transparency and Consent in Child-Specific Privacy Legislation”
  • Dr. Claudia Lampert: "How can Good (Health) Apps for Kids Be Found? Challenges in Terms of Trust, Transparency and Media Literacy"

Tag 1 - 24. Mai 2018

13:00 – 17:00 - Prof. Dr. Wiebke Loosen  ist Podiumsteilnehmerin beim Closing Panel “Moving Forward” zur Preconference “Audience Analytics”
Ort: Hilton Prague, M, Palmovka

Tag 2 - 25. Mai 2018

09:00 – 10:45 - Dr. Claudia Lampert hält im Rahmen des Panels “The Internet of Toys: Practices, Affordances and the Political Economy of Children’s Play” den Vortrag “Smart Toys in Public Discourse: A Case Study of Germany and Austria”
Ort:  Hilton Prague, L, Barcelona

14:00 – 15:00 - Im Rahmen der Paper Session “Revisiting the Concept of Media, Public, Effects” hält Prof. Dr. Uwe Hasebrink den Vortrag “Repertoires of Public Connection: A Conceptual Approach to Investigating the Re-Figuration of Publics”
Ort: Hilton Prague, L, Berlin

Tag 3 - 26. Mai 2018

08:00 – 09:15 - Vortrag von Prof. Dr. Wiebke Loosen  “‘Makers’ of a Future Journalism? The Role of ‘Pioneer Journalists’ and ‘Pioneer Communities’ in Transforming Journalism” im Rahmen der Paper Session “The Production of Knowledge About Journalism: Academic, Professional and Educational Perspectives”
Ort: Hilton Prague, M, Karlin I
8:00 – 9:15 - Dr. Cornelius Puschmann gibt eine Response zu dem Panel “Personalization, Politics and Policy: Cross-National Perspectives”.
Hilton Prague, M, Yoga Room (Cybex Health Club)

9:30 – ​10:45 - Michael Grimm leitet die Paper Session "Pepe the Frog and Picturing Together-ness: Collective Identities Online".
Ort: Hilton Prague, LL, Congress Hall I

14:00 – 15:15 - Dr. Cornelius Puschmann leitet das Panel „Measuring Diversity in Algorithmically Personalized News Environments”. Im Rahmen des Panels finden folgende Vorträge von Bredow-Mitarbeiter(innen) statt:
  • Juhi Kulshrestha und Dr. Cornelius Puschmann: Biased or Diverse? Measuring Personalization in Online Search Results“
  • Lisa Merten und Dr. Sascha Hölig: “’But I Compensate With Print!’ User Preferences and Concerns Regarding Algorithmic News Filtering” im Rahmen des Panels “Measuring Diversity in Algorithmically Personalized News Environments”
Ort: Hilton Old Town, M, Haydn

Tag 4 - 27. Mai 2018 

08:00 – 09:15 - Prof. Dr. Wiebke Loosens  Response zum Panel „Data in Journalistic Practice: Challenges and Competencies“
Ort: Hilton Prague, M, Karlin I
 
14:00-00 – 15:15 - Prof. Dr. Uwe Hasebrink leitet das Panel “Measuring Change and Changing the Measurement: EU Kids Online Project in Search of Children's Rights´” 
Ort: Hilton Prague, M, Karlin II

Tag 5 - 28. Mai 2018

09:30 – 10:45 - Julius Reimer leitet in diesem Jahr das Panel der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaften (DGPuK). Unter dem Titel "Opening the Black Box: Investigating the Algorithmization of Journalism" wird er zusammen mit weiteren Forscher(innen) die Rolle von Algorithmen im Journalismus beleuchten. Innerhalb des Panels kommen einige Mitarbeiter des Hans-Bredow-Institus mit folgenden Vortägen zu Wort: 

Ort: Hilton Old Town, M, Strauss

9:30 – ​10:45 - Michael Grimm hält seinen Vortag "Visual Narratives on Illness, Healing and Health" im Rahmen der Paper Session “Narrative Motifs of Gendered Stereotypes, Health, Cigarettes, and Other Entertainments”.
Ort: Hilton Old Town, M, Mozart II

11:00 – 12:45 - Michael Grimm und Dr. Claudia Lampert präsentieren die Studie „(Un)certainly Positive: The Portrayal of Complementary and Alternative Medicine in German Cancer Patient Magazines” im Rahmen der Paper Session “Mass Media and Website Portrayals of Health Issues".
Ort: Hilton Prague, M, Hercovka

Infos zur Veranstaltung

Adresse

Hilton Prague Hotel
Prag
Czech Republic

Veranstaltungsbericht zum Panel der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) auf der ICA 2018

Forschung zu Algorithmisierung im Journalismus: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter repräsentieren die deutsche Kommunikationswissenschaft

Bei der 68. Jahrestagung der International Communication Association (ICA) in Prag fand am Morgen des 28. Mai 2018 das Panel der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) statt, in dem sich die deutsche Kommunikationswissenschaft alljährlich mit einem Schwerpunktthema der internationalen Fachcommunity präsentiert. In diesem Jahr war in einem Peer Review-Prozess der Vorschlag von Institutsmitarbeiter Julius Reimer ausgewählt worden war, der unter dem Titel „Opening the Black Box: Investigating the Algorithmization of Journalism“ vier Vorträge versammelte, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem zunehmenden Einfluss von Algorithmen im Journalismus beschäftigten.
 
Im ersten Vortrag des Panels ordneten Wiebke Loosen, Stephan Dreyer und Amélie Heldt zunächst das Feld und gaben einen Überblick über die vier unterschiedlichen Formen des Einsatzes von Algorithmen im Journalismus:
1. dem algorithmischen Journalismus, bei dem journalistische Inhalte von Personalisierungs- und Suchalgorithmen ausgewählt über Suchmaschinen, soziale Netzwerke und andere Online-Plattformen verbreitet werden;
2. dem Metrik-getriebenen Journalismus, bei dem anhand algorithmisch produzierter Klick- und anderen Maßzahlen die Reaktionen des Publikums auf Beiträge beobachtet wird und bei dem im Extremfall Themen vor allem so ausgewählt und gestaltet werden, dass Personalisierungs- und Suchalgorithmen sie bevorzugt berücksichtigen;
3. dem Datenjournalismus, bei dem mit Hilfe von Algorithmen ebenfalls algorithmisch erzeugte Daten ausgewertet und in journalistischen Beiträgen präsentiert werden; und
4. dem automatisierten Journalismus, bei dem Algorithmen auf Basis strukturierter Datensätze eigenständig journalistische Beiträge produzieren. (Die Systematisierung entwickelt Wiebke Loosen auch in diesem Arbeitspapier.)
In der anschließenden Analyse zu möglichen rechtlichen Konsequenzen dieser Entwicklungen verwiesen die drei ForscherInnen unter anderem darauf, dass Medienorganisationen in Europa beim Einsatz von Algorithmen darauf achten müssen, dass sie weiterhin die Voraussetzungen erfüllen, die notwendig sind, um die rechtlichen Privilegien eines journalistischen Mediums zu behalten.
 
Im zweiten Vortrag untersuchte Julius Reimer zusammen mit Folker Hanusch, Professor für Journalismus an der Universität Wien, und Edson Tandoc, Assistenzprofessor an der Technischen Universität Nanyang in Singapur, wie sich die oben erwähnten Metriken auf die Vorstellungen auswirken, die JournalistInnen von ihrem Publikum sowie dessen Interessen und Einstellungen haben. Anhand empirischer Daten unter anderem aus dem Projekt des Hans-Bredow-Instituts zur „(Wieder-)Entdeckung des Publikums“ zeigten sie, dass Metriken tatsächlich Veränderungen zu bewirken scheinen. Gleichzeitig beeinflussen aber auch die nicht Algorithmen-basierten Nutzerkommentare auf den Webseiten und Social-Media-Profilen der Redaktionen sowie herkömmlichere Informationsquellen wie Leserbriefe, Verkaufszahlen, Einschaltquoten und persönliche Begegnungen das Bild vom Publikum beeinflussen – und das auf jeweils unterschiedliche Weise. Der Fokus nur auf Metriken und ihren Einfluss reiche nicht aus, schlussfolgerten die Forscher. Stattdessen seien Studien notwendig, die – ähnlich wie die Forschung zur Mediennutzung am HBI – das gesamte Repertoire von Informationsquellen in den Blick nehme, anhand derer sich JournalistInnen ein Bild von ihrem Publikum machen.
 
Der dritte Vortrag von Sascha Hölig und Lisa Merten verschob dann das Augenmerk von den Journalistinnen und Journalisten gänzlich auf das Publikum und dessen Sichtweise auf den oben genannten algorithmischen Journalismus: Auf der Grundlage repräsentativer Befragungsdaten aus dem Reuters Digital News Survey und qualitativer Interviews mit MediennutzerInnen aus einem weiteren Projekt des Hans-Bredow-Institus legten sie dar, dass die allermeisten Menschen keine ausschließliche Präferenz für Nachrichtenauswahl nur durch Algorithmen oder JournalistInnen haben, sondern eine Kombination beider Optionen bevorzugen: Beiden Selektionsformen würden unterschiedliche Vor- und Nachteile zugesprochen, und so kombinierten NutzerInnen auch bewusst Medien, die eher für die eine oder andere Art der Auswahl stehen, um ihre unterschiedlichen Bedürfnisse zu erfüllen und um vielfältig und vollständig informiert zu werden.
 
Im vierten Vortrag widmeten sich Carl-Gustav Lindén und Hannu Toivonen von der Universität Helsinki der vierten und wohl ausgeprägtesten Form von Algorithmisierung im Journalismus: der automatisierten Textproduktion. Sie gaben einen Einblick in das Innenleben des von ihrem Team entwickelten Bot ‚Valtteri‘ vor, der "auf Knopfdruck" automatisch Artikel zu Wahlergebnissen für beliebige Wahlbezirke und KandidatInnen in drei Sprachen produziert. Das System wird derzeit für die automatisierte Berichterstattung zu Kriminalität angepasst. Ein besonderes Augenmerk legten der Kommunikations- und der Computerwissenschaftler auf die Beschränkungen, denen automatisierte Textproduktion unterliege. So habe sich das dahinterliegende Prinzip habe seit Jahren nicht entscheidend weiterentwickelt. Das vielzitierte Bild des "Roboterjournalisten", der menschliche ReporterInnen in nicht allzu ferner Zukunft ersetzen werden, sei deshalb auch falsch und Hoffnungen wie Befürchtungen, die Journalistinnen und Journalisten aktuell mit Bezug auf die Verbreitung des automatisierten Journalismus äußern, übertrieben. Statt mit einem Roboter, sei automatisierte Textproduktion eher mit einer Waschmaschine vergleichbar: Sie erledige vor allem lästige Aufgaben, die man früher per Hand bewältigen musste, erhöhe dabei die Produktivität, und niemand würde sich ernsthaft die Zeit vor ihrer Erfindung zurückwünschen.
 
In einer Response zu den vier Vorträgen brachte Natali Helberger, Professorin für Informationsrecht an der Universität Amsterdam und ausgewiesene Expertin für die Algorithmisierung von Medien und Kommunikation, die unterschiedlichen Perspektiven wieder zusammen: Für die Forschung wie auch für die gesellschaftliche Debatte zur zunehmenden Datafizierung und Automatisierung des Journalismus und öffentlicher Kommunikation insgesamt sei es entscheidend, dass die im Panel versammelten Perspektiven stärker zusammen betrachtet würden. Dabei stellten sich unterschiedliche Fragen, etwa ob JournalistInnen überhaupt in jedem Fall besser seien als Algorithmen, da schließlich auch Menschen dazu tendierten, einseitige Entscheidungen zu treffen. Auch sei weder klar, wie man Vielfalt von Meinungen und Informationen empirisch messen und normativ bewerten könne, um Algorithmen auf ihre Maximierung hin auszurichten, noch sei ja mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhang ein Maximum an Meinungs- und Informationsvielfalt tatsächlich wünschenswert. Für die Zukunft sei sie aber optimistisch, dass sich Algorithmen und Menschen zunehmend ergänzen werden – zum individuellen Nutzen von JournalistInnen und NutzerInnen sowie zum gesellschaftlichen Vorteil.
 

Ansprechpartner

Christiane Matzen, M. A.
Leitung Wissenschaftskommunikation

Christiane Matzen, M. A.

Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)
Rothenbaumchaussee 36
20148 Hamburg

Tel. +49 (0)40 45 02 17 41
 

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