Nicht erst Maria Furtwängler verkörperte publikumswirksam einen ostpreußischen Flüchtling im Fernsehen. Populäre Filme über Flucht und Vertreibung der Deutschen entstanden bereits seit dem Zeitpunkt des historischen Geschehens in der unmittelbaren Nachkriegszeit nach 1945. Wie deuteten die Spielfilme die Ereignisse der Zwangsmigration und des Krieges? Welche Bilder, welche Geschichten lieferten sie? Und welche Unterschiede – oder auch Ähnlichkeiten – gab es dabei in Bundesrepublik und DDR? Anhand von Filmausschnitten liefert der Vortrag Antworten auf diese Fragen und wirft damit neues Licht auf das deutsch-deutsche Filmerbe.
Alina Laura Tiews, M. A., Mitarbeiterin der Forschungsstelle Mediengeschichte des Hans-Bredow-Instituts, studierte Neuere und Neueste Geschichte, Neuere Deutsche Philologie und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihr Dissertationsprojekt ging der Frage nach, welche Rolle Flucht und Vertreibung im Film und Fernsehen der DDR und der Bundesrepublik zwischen 1949 und 1990 spielten. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Migrations- und Mediengeschichte sowie im Feld von Erinnerungskultur, Geschichtspolitik und Geschichtsvermittlung.