Wie kann Datenjournalismus im Kontext breiterer Prozesse der Datafizierung in der Gesellschaft verstanden und untersucht werden?
Prof. Dr. Wiebke Loosen geht dieser Frage bei einem Event des Department for Digital Humanities am King's College London mit ihrem Vortrag „Datafied, Data-Driven, Data-Critical: Data Journalism Within Broader Processes of Datafication“ auf den Grund.
Heutiger Journalismus ist kontextuell in verschiedenen Formen daten- und technologiegetriebener Praktiken eingebettet. Was allgemein als "Datenjournalismus" bezeichnet wird, ist nur ein Aspekt in der allgemeinen Transformation des Journalismus hin zu einer zunehmend datafizierten, algorithmisierten und automatisierten Praxis. Dazu gehört, wie und mit welchen Mitteln der Journalismus die (datafizierte) Gesellschaft beobachtet und über sie berichtet, wie er seine Arbeit selbst überwacht, wie er seine Reichweite und Publikumsbeteiligung kontrolliert und wie er (automatisch) Inhalte produziert und verbreitet.
Wiebe Loosen stellt in ihrem Vortrag ausgewählte Ergebnisse aus der (eigenen) empirischen Forschung vor. Sie will die Idee von Daten als "Rohstoff" kritisch diskutieren und zu einer Typologie von sieben "Cs" zusammenfassen - sieben „Challenges“ des Datenjournalismus, die nützlich sein können, um alternative Praktiken in diesem Bereich vorzuschlagen.
Diese Veranstaltung ist Teil einer laufenden Seminarreihe zum Thema "critical inquiry with and about the digital", die vom Department of Digital Humanities, King's College London, ausgerichtet wird.
Uhrzeit
18:00 - 19:00 Uhr GMT