In ihrem Beitrag erörtern Claudia Lampert und Marcel Rechlitz zusammen mit Rudolf Kammerl, Jane Müller und Katrin Potzel, welche methodologischen Anforderungen die zunehmende Mediatisierung kindlicher Lebenswelten an die Sozialisationsforschung stellt. Er ist als Open Access Publikation im Jahrbuch Medienpädagogik 16 erschienen
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Abstract
Mediatisierte Sozialisationsprozesse angemessen zu erfassen und zu analysieren, geht mit grossen Herausforderungen für die Forschung einher. Zum einen handelt es sich bei der Sozialisation um einen komplexen und langwierigen Prozess, an dem verschiedene Akteure beteiligt sind und der sich über verschiedene soziale Erfahrungsräume erstreckt. Zum anderen haben sich in der jüngeren Vergangenheit – neben anderen lebensweltlichen Voraussetzungen – die medialen Bedingungen, welche diesen Prozess rahmen, gravierend verändert und ausdifferenziert. Der vorliegende Beitrag erörtert, welche methodologischen Anforderungen die zunehmende Mediatisierung kindlicher Lebenswelten an die Sozialisationsforschung stellt. Er diskutiert diese vor dem Hintergrund eines oftmals einseitigen bzw. verkürzten Blickes der Forschung auf die Prozesse des Aufwachsens. Diesem stellt er den theoretischen Ansatz der kommunikativen Figurationen als Möglichkeit eines umfassenden Zugangs zu Sozialisation gegenüber. Implikationen und Herausforderungen des Ansatzes für die empirische Forschung werden anhand seiner konstituierenden Merkmale aufgezeigt. Dabei plädiert der Beitrag für den Einsatz qualitativer Längsschnittverfahren, um der Komplexität des Forschungsgegenstandes möglichst gerecht zu werden.
Kammerl, R.; Lampert, C.; Müller, J.; Rechlitz, M.; Potzel, K. (2021): Mediatisierte Sozialisationsprozesse erforschen. Methodologische Implikationen. In: K. D. Wolf, K. Rummler, P. Bettinger, S. Aßmann (Hrsg.): Jahrbuch Medienpädagogik 16: Medienpädagogik in Zeiten einer tiefgreifenden Mediatisierung, S. 185-209, https://doi.org/10.21240/mpaed/jb16/2021.02.24.X