Im Rahmen des Kompetenznetzes Komplementärmedizin in der Onkologie (KOKON), einem deutschlandweiten, multidisziplinären Verbundprojekt, das 2012 bis 2015 durch die Deutsche Krebshilfe gefördert wurde, hat das Hans-Bredow-Institut zwei Teilstudien durchgeführt: Eines untersuchte den Umfang sowie die inhaltliche Ausrichtung der Darstellung komplementärmedizinischer Behandlungsverfahren in der Krebsmedizin in verschiedenen Medienangeboten sowie deren Wahrnehmung und Bewertung aus Patientensicht. Neben einer umfangreichen Analyse von Print-, Fernseh- und Internetangeboten wurden qualitative Interviews mit 50 Krebspatientinnen und -patienten in unterschiedlichen Phasen der Erkrankung durchgeführt.
In einem zweiten Teilprojekt entwickelte das Institut ein zielgruppenspezifisches Kommunikationskonzept, in dessen Mittelpunkt die Einrichtung einer onlinebasierten Informationsplattform zum Thema Komplementärmedizin stand. Innerhalb der ersten Förderphase konnte eine Pilotversion der Informationsplattform für Betroffene und Angehörige realisiert und evaluiert werden.
Das Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie (KOKON) wurde als deutschlandweites, multidisziplinäres Verbundprojekt von 2012 bis 2015 durch die Deutsche Krebshilfe gefördert. Im Rahmen dieses versorgungsnahen Projetverbundes wurden u. a. eine umfangreiche Wissensdatenbank zu Komplementärmedizin aufgebaut, Beratungs- und Schulungskonzepte entwickelt und evaluiert und auch die Informationsbedürfnisse von Patienten und Ärzten eruiert. Das Institut war in zwei Teilprojekte involviert: Zum einen untersuchte es die Darstellung von Komplementärmedizin in den Medien, zum anderen entwickelte es ein zielgruppenspezifisches Kommunikationskonzept sowie eine Pilotversion für eine Informationsplattform. Der Verbund wurde koordiniert von Dr. M. Horneber (Klinikum Nürnberg). Genauere Informationen zum Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie finden sich unter: www.kompetenznetz-kokon.de.
Im Rahmen dieses (Teil-)Projekts wurde auf Basis vorliegender Befunde zu den Informationsbedürfnissen von Patientinnen und Patienten sowie vom medizinischen Fachpersonal ein empirisch fundiertes zielgruppenspezifisches Kommunikationskonzept entwickelt, in dessen Mittelpunkt die Realisierung einer onlinebasierten Informationsplattform zum Thema Komplementärmedizin stand. Innerhalb der ersten Förderphase konnte eine Pilotversion der Informationsplattform für Betroffene realisiert und evaluiert werden. Auf der Basis von Studien zu den Informationsbedürfnissen von Krebspatienten und Ärzten wurde ein zielgruppenspezifisches Kommunikationskonzept entwickelt, das zu einer Verbesserung des Zugangs zu und der Transparenz von Informationen zu komplementärmedizinischen Behandlungsverfahren in der Krebsmedizin beitragen möchte. Das Kernstück bildet eine Onlineplattform, auf der die Informationen in strukturierter und laienverständlicher Form bereitgestellt werden. Im Rahmen des Projekts wurde eine Pilotversion entwickelt, auf sich zum einen Informationen zu ausgewählten typischen Symptomen, die mit einer Krebserkrankung einhergehen, und zum anderen Informationen zu gängigen komplementärmedizinischen Behandlungen finden. Flankierend werden zudem Möglichkeiten aufgezeigt, was Patientinnen und Patienten im Rahmen ihrer Krebserkrankung selbst Gutes für sich tun können. Ergänzend zu den textbasierten Inhalten wurden einige Inhalte auch in audiovisueller Form bereitgestellt, um Betroffenen und Angehörigen einen alternativen Zugang zu Informationen zu bieten. Checklisten, Fragenkataloge sowie die Kategorisierung der Behandlungen nach Forschungsstand und Anwendungskontext bieten den Laien zudem über die reinen Sachinformationen hinaus weitere Möglichkeiten, sich mit komplementärmedizinischen Behandlungen auseinanderzusetzen und gemeinsam mit ihrem Arzt eine für ihre gesundheitlichen Bedürfnisse passende Behandlung und entsprechenden Ansprechpartner zu finden.
Die Pilotversion der Onlineplattform wurde im Rahmen einer qualitativen Studie mit 20 Patientinnen und Patienten sowie zwei Expertinnen im Hinblick auf die Navigation, die Struktur, die Aufbereitung sowie hinsichtlich der Verständlichkeit der Inhalte evaluiert und auf Basis der Rückmeldung entsprechend überarbeitet. Seit August 2016 steht die Pilotversion der Informationsplattform www.kokoninfo.de online zur Verfügung.
Laufzeit: 2012-2015
Forschungsprogramm:
FP3 - Wissen für die Mediengesellschaft
Dr. Claudia Lampert •
Michael Grimm, M. A. •
Stefanie Wahl, M. A.
Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)
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