Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung des Deutschen Bundestages hat im Rahmen des
TAB-Projekts „Algorithmen in digitalen Medien und ihr Einfluss auf die Meinungsbildung” das Hans-Bredow-Institut mit einem Gutachten zum Themenfeld „Auswirkungen auf die individuelle Meinungsbildung bei Nutzenden” beauftragt. Im Mai 2018 wird das Forscherteam ihr Gutachten an den Auftraggeber senden, der es zusammen mit weiteren Expertisen zu einem Endbericht zusammenfassen wird.
Das Gutachten hat drei wissenschaftliche Ziele:
- Auf Grundlage des verfügbaren Forschungsstands algorithmische Effekte auf Prozesse der Informationsauswahl und -selektion zu systematisieren, in den Kontext anderer Mechanismen des Informationsverhaltens einzuordnen, und so ihre Relevanz für die individuelle und öffentliche Meinungsbildung zu bestimmen.
- Auf Grundlage eigener empirischer Untersuchungen aus verschiedenen Perspektiven und mit verschiedenen Methoden die Bedeutung algorithmischer Selektion für das Informationsverhalten zu ermitteln. Dazu werden u.a. Sekundäranalysen des Reuters Institute Digital News Survey sowie der qualitativen Studie zu Intermediären und Meinungsbildung durchgeführt. Hinzu kommen Analysen auf Grundlage des "Datenspende"-Projekts (Algorithmwatch), die Aufschluss über die algorithmische Personalisierung von Suchergebnissen bei Google und Nachrichtenempfehlungen bei Google News geben, sowie des Projekts "Robin" (Universität Amsterdam), um insbesondere die Personalisierung des Facebook News Feeds abzuschätzen.
- Die Befunde aus der systematischen Sichtung des Forschungsstandes und der eigenen empirischen Analysen zusammen zu führen, darauf aufbauend regulatorische Problemlagen zu identifizieren und erste Handlungsempfehlungen zu geben.