Ein neues „Crisis Science Hub (CSH)“ sollte in zukünftigen Krisensituation eine rasche und strukturierte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik ermöglichen. Diese Empfehlung sprechen die Entwickler*innen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten
Crisis Science Project (CRISP) aus.
Irene Broer vom Leibniz-Institut für Medienforschung (HBI) war als Expertin für Wissenschaftskommunikation Teil des Teams.
Im nun veröffentlichten
Abschluss-Paper erläutern die Autor*innen, worauf bei erfolgreicher Krisenbewältigung ankommt und wie eine neue Institution wie das Crisis Science Hub (CSH) dabei helfen könnte.
„In Krisenzeiten sind schnelle Einschätzungen gefragt“, sagt Irene Broer. „Doch in den meisten Fällen lässt sich wissenschaftliche Expertise nicht ohne Weiteres auf praktische Probleme anwenden. Unsere Aufgabe war es, neue Mechanismen zur Erleichterung der Kommunikation zwischen Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung zu entwickeln, die eine fundierte Entscheidungsfindung fördern, wenn die Zeit drängt.“
Entwicklungs-Team mit HBI-Unterstützung
Vier Monate lang hat Irene Broer das Projekt mit ihrer Expertise unterstützt. Das interdisziplinär und intersektoral besetzte Entwickler*innen-Team aus Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft analysierte Krisensituationen und entwickelte mittels Design-Thinking-Methoden neue Formate und Prototypen. Im Mittelpunkt standen unterschiedliche Formen der Kommunikation und Kooperation zwischen Wissenschaft und Politik.
„Es war uns wichtig, die Komplexität des wissenschaftlichen Beratungsprozesses nicht zu leugnen, sondern ihr eine Heimat zu geben“, sagte Irene Broer. „In dem von uns vorgeschlagenen Crisis Science Hub verfolgen Wissenschaftler*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen ko-kreative Ansätze, um gemeinsam ein Verständnis der zugrundeliegenden Problemlagen und Handlungsoptionen zu entwickeln.“
Irene Broer erforscht seit 2018 redaktionelle Praktiken der Wissenschaftskommunikation in Deutschland am HBI. Für ihre Arbeit im CRISP-Team waren vor allem Erkenntnisse aus dem Projekt
„Kommunikation in Krisen“ relevant, das die Interaktion zwischen verschiedenen Akteursgruppen, einschließlich Wissenschaft und Regierung, während der Corona-Pandemie analysierte.
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