Ein vom HBI organisierter Methoden-Workshop hat in dieser Woche fünfundzwanzig internationale Expert*innen nach Hamburg geführt. Es ging um die Frage, wie durch die Kombination von Umfragedaten und digitalen Spurendaten neue Erkenntnisse zu Mediennutzung und Meinungsbildung gewonnen werden können.
Keynotes kamen von zwei Gästen aus den USA. Kjerstin Thorson (Michigan State University) und Magdalena Wojcieszak (University of California Davis) sprachen über methodische Herausforderungen bei der Erfassung von informationsorientierter Onlinenutzung sowie der Wirkung von Nachrichtennutzung und anderen Kontakten mit politischen Themen online auf Meinungsbildung.
Forschung mit Messdaten
Die kommunikationswissenschaftliche Forschung mit Messdaten der Mediennutzung (Webtracking, Social-Media-Daten) hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Da auch digitale Spurendaten neben großem Potenzial zahlreiche Schwächen und emergente Herausforderungen mit sich bringen, zeichnet sich für zukünftige Schritte die Kombination von Umfragen und digitalen Spuren ab.
Im Workshop wurde intensiv darüber gesprochen, wie man mit diesen neuen methodischen Ansätzen zu Befragung, Web-Tracking und automatisierter Inhaltsanalyse zukünftig das Zusammenspiel zwischen der Rezeption politischer Inhalte online und politischer Meinungsbildung und damit auch mögliche Konsequenzen für gesellschaftlichen Zusammenhalt besser verstehen kann. Auch Aspekte der Datenqualität, sicherem Datenmanagement und Open Science wurden diskutiert.
Das Event wurde von
Lisa Merten unter Mitarbeit von Louisa Pröschel, Wiebke Schoon und Lyle Detmering sowie dem
Media Research Methods Lab (Sascha Hölig, Gregor Wiedemann), dem Forscherteam rund um das Projekt
POLTRACK (Katrin Weller & Sebastian Stier für GESIS, Juhi Kulshrestha für die Universität Konstanz, Cornelius Puschmann für die Universität Bremen) sowie dem
Teilinstitut Hamburg des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) organisiert.
(06.05.2022)