Element 68Element 45Element 44Element 63Element 64Element 43Element 41Element 46Element 47Element 69Element 76Element 62Element 61Element 81Element 82Element 50Element 52Element 79Element 79Element 7Element 8Element 73Element 74Element 17Element 16Element 75Element 13Element 12Element 14Element 15Element 31Element 32Element 59Element 58Element 71Element 70Element 88Element 88Element 56Element 57Element 54Element 55Element 18Element 20Element 23Element 65Element 21Element 22iconsiconsElement 83iconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsElement 84iconsiconsElement 36Element 35Element 1Element 27Element 28Element 30Element 29Element 24Element 25Element 2Element 1Element 66
Call for Papers: Historische Authentizität und Medien

Call for Papers: Historische Authentizität und Medien

Tagung des Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität, des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und des Hans-Bredow-Instituts am 13./14.07.2017 in Potsdam, Einreichungen bis 25.03.2017 möglich
 
wer-hoert-gewinnt-1950.jpg„Medien“ und „Authentizität“ sind Begriffe, die in einer Spannung zueinander stehen. Denn ein Medium ist stets etwas Vermittelndes, eine Zwischeninstanz, während „Authentizität“ als Idealtypus gerade auf das Ursprüngliche, Unvermittelte zielt. Der geplante Workshop möchte Beiträge zusammenführen, die sich empirisch oder theoretisch mit dem Verhältnis von Medien und Authentizität beschäftigen und dabei eine historische Perspektive einnehmen. Willkommen sind dabei Beiträge aus historischer, medien- und kommunikationswissenschaftlicher, museologischer sowie sprach- und kulturwissenschaftlicher Sicht.


Call for Papers

Verfasst von Achim Saupe auf H-Soz-Kult, 12.02.2017, www.hsozkult.de/event/id/termine-33231

„Medien“ und „Authentizität“ sind Begriffe, die in einer Spannung zueinander stehen. Denn ein Medium ist stets etwas Vermittelndes, eine Zwischeninstanz, während „Authentizität“ als Idealtypus gerade auf das Ursprüngliche, Unvermittelte zielt. Gleichwohl scheint historisch betrachtet beides eng miteinander verbunden: Jedenfalls fallen die Konjunktur des Authentischen und die Kritik an fehlender „Authentizität“ in das Zeitalter der „technischen Reproduzierbarkeit“ (Walter Benjamin), also jene Zeit seit dem späten 19. Jahrhundert, in der der die Massenmedien zu zentralen gesellschaftlichen Instanzen aufgestiegen sind.

Der geplante Workshop möchte Beiträge zusammenführen, die sich empirisch oder theoretisch mit dem Verhältnis von Medien und Authentizität beschäftigen und dabei eine historische Perspektive einnehmen. Ziel der Veranstaltung ist es, Wissenschaftler/innen zusammenzubringen, die das spannungsreiche Verhältnis von Massenmedien und Authentizitätszuschreibungen bzw. -erwartungen insbesondere im Verlauf des ‚langen 20. Jahrhunderts‘ paradigmatisch analysieren bzw. die entsprechend methodisch reflektieren, was zu initiierende Studien leisten müssten. Willkommen sind dabei Beiträge aus historischer, medien- und kommunikationswissenschaftlicher, museologischer sowie sprach- und kulturwissenschaftlicher Sicht.

Denkbare Perspektiven und Fragestellungen können unterschiedliche Dimensionen des Themas adressieren:

Erstens interessieren Strategien der historischen Authentisierung in den Medien, wie sie sich etwa in populären Medienformaten wie historischen Dokumentationen und Spielfilmen finden. Dazu gehören ganz unterschiedliche Mittel, darunter der Einsatz von Zeitzeugen und Archivmaterial sowie ästhetische und dramaturgische Strategien. Paradoxerweise stellt sich hier also die Frage nach der Inszenierung des Authentischen. Das gilt auch für den Zusammenhang von sozialen Praxen der Selbstdarstellung und ihren medientechnologischen Grundlagen, beispielsweise in den Sozialen Netzwerken, der Celebrity-Culture oder für den Wandel politischer Kommunikation in den auf breite Zustimmung (oder zumindest deren Inszenierung) angewiesenen modernen Staaten.
Wenn Authentizität als Zuschreibungskategorie verstanden wird, d.h., wenn es Ergebnis diskursiver kultureller und gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse ist, was in unterschiedlichen, sich verändernden Kontexten jeweils für „authentisch“ gehalten wird, dann genügt es nicht, mediale Inszenierungsstrategien in den Blick zu nehmen.

Vielmehr ist dann zweitens auch nach der Rezeption/Aushandlung einschlägiger Repräsentationen zu fragen. Was wird wann, wo und von wem für „authentisch“ gehalten und welchen medialen Darstellungen wird diese Qualität im Gegenteil nicht zugesprochen? Gegenstand entsprechender Analysen können die jeweiligen Mediendispositive sein: So wäre nach der Entstehung und anhaltender Wirksamkeit pauschaler Zuschreibungen wie dem Objektivitätspostulat gegenüber der Fotografie und dem Dokumentarfilm oder der Illusion von individueller Zeugenschaft beim Fernsehen zu fragen. Selbstverständlich gehören in diesen Zusammenhang auch case studies zu spezifischen medialen Artefakten, sozialen Gruppen und kulturellen Konstellationen.

Drittens stellt sich die Frage, welche Wirkung der Medialisierungsprozess auf den Diskurs um Authentizität hatte. Welchen Einfluss hatte beispielsweise die Erweiterung des Medienensembles um Fotografie, Film, Radio, Fernsehen und Computer auf die Vorstellungen von Authentizität? Stellt die moderne Sehnsucht nach „dem Echten“ gar eine Art Reflex auf die breite Durchsetzung der technischen Massenkommunikation dar? So ist beispielsweise zu vermuten, dass die starke Zunahme von audiovisuellen Angeboten im 20. Jahrhundert und die damit verbundene Konkurrenz um Aufmerksamkeit nicht ohne Rückwirkung auf Identitätskonzepte und den Authentizitätsdiskurs geblieben sind.

Darüber hinaus sind viertens Beiträge willkommen, die zur theoretischen oder methodischen Reflexion des Verhältnisses von Massenmedien und Authentizität im "langen" 20. Jahrhundert beitragen.

Einreichungen

Vorschläge in Form eines Exposés (max. eine Seite) sowie eine kurze Skizze zur Biografie (max. 1.500 Zeichen, max. drei Publikationen) senden Sie bitte bis zum 25. März 2017 an Herrn Dr. Christoph Classen: classen@zzf-potsdam.de.

Der Workshop findet am 13. und 14. Juli 2017 in Potsdam statt.

Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Kosten für die An- und Abreise sowie für die Unterkunft werden übernommen.

Kontakt

Dr. Christoph Classen
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Institut der Leibniz-Gemeinschaft
Am Neuen Markt 1
D-14467 Potsdam
Tel.: +49 (0)331 28991-17
Fax: +49 (0)331 28991-60
classen@zzf-potsdam.de

Dr. Hans-Ulrich Wagner
Forschungsstelle Mediengeschichte
Hans-Bredow-Institut
Rothenbaumchaussee 36
20148 Hamburg
Tel. +49 (0)40 428 38 - 32 02
h.wagner@hans-bredow-institut.de

Newsletter

Infos über aktuelle Projekte, Veranstaltungen und Publikationen des Instituts.

NEWSLETTER ABONNIEREN!