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Abstracts M&K 4/2015

Melanie Magin / Miriam Steiner / Dominique Heinbach / Sarah Bosold / Alice Pieper / Eva-Maria Felka / Birgit Stark: Suchmaschinen auf dem Prüfstand – eine vergleichende Inhaltsanalyse der Qualität von Trefferlisten, S. 495-516

Suchmaschinen sind für die Nutzer ein zentrales Werkzeug zur Erschließung des Internets. Als Intermediäre filtern sie die Informationsflut im Netz und identifizieren bedeutsame Inhalte, haben also eine ähnliche Funktion und eine vergleichbare gesellschaftliche Verantwortung wie der Journalismus. Damit stellt sich die Frage nach der Qualität ihrer Trefferlisten, die in der Kommunikationswissenschaft bislang kaum erforscht wurde. Die vorliegende Studie untersucht dem Ansatz der nutzerzentrierten Inhaltsanalyse folgend die Benutzerfreundlichkeit, Relevanz, Gattungsvielfalt und Aktualität der Trefferlisten von fünf Suchmaschinen zu sechs gesellschaftlich relevanten, kontroversen Themen. Auf diese Weise wird geprüft, ob die Suchmaschinen die Voraussetzungen dafür bieten, dass die Nutzer zwei Rollen erfüllen können: die des Konsumenten, für den der Nutzwert im Fokus steht, und die des Bürgers, der sich an gesellschaftlichen Wertvorstellungen orientiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Google insgesamt qualitativ hochwertigere Trefferlisten bietet als die Mitbewerber Bing, Ixquick, Lycos und Ask, hinsichtlich der Gattungsvielfalt aber etwas hinter der Konkurrenz zurückbleibt.

Schlüsselwörter: Suchmaschinen, Qualität, Inhaltsanalyse, Trefferlisten, Benutzerfreundlichkeit, Relevanz, Vielfalt, Aktualität

Senja Post: Die Kommunikationsstrategien der Kontrahenten in der Fluglärmdebatte. Einflüsse der Wahrnehmung einer feindlichen Berichterstattung, der Medienwirksamkeit und der Meinungsklimata in Politik und Öffentlichkeit, S. 517-534

Nach dem Modell der reziproken Effekte wirkt die Berichterstattung über Konflikte auf die Konfliktgegner zurück und beeinflusst ihr Kommunikationsverhalten und damit die Konfliktdynamik. Als hochinvolvierte Akteure nehmen die Konfliktgegner die Berichterstattung i. d. R. als feindlich verzerrt gegenüber dem eigenen Standpunkt wahr (Hostile Media Phenomenon). Nach der „Corrective-Actions“-Hypothese (Rojas 2010) mobilisiert diese Wahrnehmung zu Versuchen, die vermeintlich feindliche Berichterstattung durch kommunikatives Engagement auszugleichen. Diese Annahme wird am Beispiel der Konfliktgegner in der deutschen Fluglärmdebatte basierend auf einer Online-Befragung der Fluglärmgegner (n = 82; 47%) und Befürworter des Luftverkehrs (n = 48; 33%) geprüft. Für die Befürworter des Luftverkehrs bestätigt sich die Hypothese über die korrigierenden Handlungen: Sie engagieren sich vor allem dann kommunikativ, wenn sie sich mit einer feindlich gesinnten Berichterstattung und einem geringen Medieninteresse konfrontiert sehen. Für die Fluglärmgegner hingegen bestätigt sich die Hypothese nicht: Sie engagieren sich vor allem dann, wenn sie ein hohes Medieninteresse wahrnehmen.

Schlüsselwörter: Hostile Media Phenomenon, Corrective Actions, reziproke Effekte, vermutete Medienwirkungen, publizistische Konflikte, Online-Befragung

Matthias Händler: Was ist ein Bild? Eine Antwort aus semiotisch-konstruktivistischer Perspektive, S. 535-556

Dieser Aufsatz soll darlegen, was eine Kombination aus Radikalem Konstruktivismus nach Ernst von Glasersfeld und der Semiotik nach Charles S. Peirce für die Bildtheorie leisten kann. Das Ziel ist dabei, die These plausibel zu machen, dass das Bildmedium den Betrachter notwendig zur selbstreferentiellen, d. h. gedächtnisbasierten Bezugnahme in Form einer doppelten Kategorisierung stimuliert, bei der sowohl die Ausdrucks- als auch die Inhaltsseite als solche erkannt werden muss. Dadurch wird das Bild zur funktionalen Einheit in Form eines ikonischen, d. h. wahrnehmungsnahen Zeichens. Im Zuge der fortwährenden Debatte um den Bildbegriff und dessen kontrovers diskutierten Zeichenstatus soll hier also dafür plädiert werden, dass zum einen gelernt werden muss, was ein Bild ist, und dass dies zum anderen notwendig mit einem Zeichenprozess zusammenhängt, welcher sich nicht erst über die kommunikative, sondern bereits über die kognitive Ebene bestimmen lässt.

Schlüsselwörter: Bildtheorie, Selbstreferentialität, Zeichenbegriff, Ikonizität, Semiotik, Radikaler Konstruktivismus, Charles S. Peirce, Ernst von Glasersfeld

Klaus Beck: Harry Pross – Signalökonomie und „neue Kommunikationspolitik“, S. 557-575

Der Name Harry Pross (1923-2010) steht in der Fachgeschichte meist für das „Berliner Modell“ einer praxisbezogenen universitären Ausbildung für die Kommunikationsberufe. Die Kenntnisse über seinen theoretischen Beitrag scheinen weitaus weniger und bestenfalls bruchstückhaft verbreitet. Ein Blick in die Rezensionen und Lehrbücher zeigt, dass schon die zeitgenössische Rezeption im Fach eher verhalten ausfiel. Der Beitrag rekonstruiert weniger die pressehistorischen Arbeiten zur politischen Kommunikation als den zeichentheoretischen und kultursoziologischen Beitrag von Pross auf der Grundlage seiner Werke und seiner Quellen. Dabei zeigt sich, wie eng publizistische Praxis und theoretische Reflexion bei Pross biographisch verknüpft sind. Deutlich wird auch, dass Pross theoretisch fundierte Begriffe und Konzepte zu bieten hat, die für aktuelle Grundfragen der Kommunikationsforschung relevant und hilfreich sind. Dies gilt insbesondere für seine Signalökonomie und seine publizistikwissenschaftliche Fundierung einer „neuen Kommunikationspolitik“, die immer wieder die Frage nach Selbstbestimmung und Fremdbestimmung (nicht nur) in der öffentlichen Kommunikation stellt.

Schlüsselwörter: Fachgeschichte, Ausbildung, Berliner Modell, primäre, sekundäre und tertiäre Medien, Symbol, Semiotik, Signalökonomie, Ritual, Medienzeit, Kommunikationspolitik

Rudolf Stöber: Kritik der Ethik – Ethik der Kritik. Anmerkungen zur Moral in der Wissenschaft und zum Ethik-Kodex der DGPuK, S. 576-589

Der Essay untersucht vor dem Hintergrund der aktuellen Ethik-Diskussion in der DGPuK die Vereinbarkeit von ethischen Normierungen und Wissenschaftsfreiheit. Der Ethik-Kodex wird in seine Kontext-Dimensionen eingeordnet und diskutiert. Der Essay plädiert dafür, den Ethik-Kodex der DGPuK zu revidieren und ihn schlanker sowie widerspruchsfreier zu formulieren: Der Ethik-Kodex sollte materiell selbstevident sein und sich nicht an kasuistischen Einzelfällen orientieren. Aus Gründen des Subsidiaritätsprinzips wären präzise formale Normierungen nützlicher als der redundante Aufgriff gesetzlicher Bestimmungen. Der Essay betont den unbedingten Vorrang der Freiheit zu wissenschaftlicher Kritik.

Schlüsselwörter: Ethik, Wissenschaftsethik, Ethik-Kodex, DGPuK

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