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Abstracts M&K 4/2011

Thomas Koch / Thomas Zerback: Wiederholung und Wahrheit. Wie die mehrmalige Präsentation politischer Slogans die Einschätzung ihrer Glaubwürdigkeit beeinflusst

Der aus der Wahrnehmungspsychologie bekannte Truth-Effekt besagt, dass Personen Aussagen eine höhere Glaubwürdigkeit beimessen, wenn sie diese wiederholt wahrnehmen. Die vorliegende Studie untersucht diesen Zusammenhang erstmals im Kontext politischer Kommunikation. Im Rahmen eines experimentellen Designs präsentieren wir Probanden verschiedene Wahlkampfslogans, wobei wir die Auftretenshäufigkeit eines der Slogans gezielt manipulieren. Die Daten belegen den vermuteten Anstieg der Glaubwürdigkeit, allerdings nur bei Personen, die über themenspezifisches Vorwissen verfügen. Zudem deutet sich ein umgekehrt U-förmiger Zusammenhang zwischen Präsentationshäufigkeit und wahrgenommener Glaubwürdigkeit an, d.h. Letztere nimmt zunächst zu, geht bei zu häufiger Präsentation der Aussage jedoch wieder zurück

Schlagwörter: Truth-Effekt, politische Kommunikation, Wahlplakate, Wiederholungswirkungen, politische Werbung, Online-Experiment

 

Monika Taddicken / Irene Neverla: Klimawandel aus Sicht der Mediennutzer. Multifaktorielles Wirkungsmodell der Medienerfahrung zur komplexen Wissensdomäne Klimawandel

Der Klimawandel gehört heute zu den Top-Themen der Medienagenda. Während die Berichterstattung der Medien von der Kommunikationswissenschaft gut begleitet wurde, besteht bezüglich der Publikumsperspektive in diesem Bereich eine Forschungslücke. So wurde bislang wenig erforscht, welchen Einfluss die Medienberichterstattung auf die Wahrnehmung des Klimawandels der Mediennutzer und damit der Bürger hat. Diese Fragestellung steht daher im Fokus des vorliegenden Beitrags. Dabei wird ein theoretisch fundiertes Wirkungsmodell der Medienerfahrung zu komplexen Wissensdomänen – hier: zum Klimawandel – vorgestellt, das die dynamisch-transaktionale Perspektive berücksichtigt. Daran anknüpfend werden, als Momentaufnahme in dieses Modell eingebettet, empirische Ergebnisse einer repräsentativen Online-Befragung vorgestellt. Diese Befunde zeigen, dass die Nutzung von Medieninhalten vor allem mit dem Wissensstand zum Thema zusammenhängt sowie mit der Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und zu Handlungen, die dem Klimawandel entgegenwirken sollen. Die affektive Bewertung des Problembewusstseins hängt dagegen nicht mit der Mediennutzung zusammen. Diesbezüglich sind vor allem individuelle Merkmale, wie z. B. das Umweltbewusstsein, relevant. Ferner wird aufgezeigt, dass das soziale Umfeld ebenfalls ein bedeutsamer Einflussfaktor für die individuelle Einstellung zum Klimawandel ist.

Schlagwörter: Medienrezeption, Medienwirkung, dynamisch-transaktionaler Ansatz, Klimawandel, Umweltbewusstsein, Online-Befragung

 

Elke Weissensteiner / Dominik Leiner: Facebook in der Wissenschaft. Forschung zu sozialen Onlinenetzwerken
In den vergangenen Jahren verlagerten soziale Onlinenetzwerke, allen voran die Pioniere Myspace und Facebook, die Kommunikation und soziale Interaktion Jugendlicher ins Web 2.0 und veränderten so das Gesicht des Internets. Dieser Artikel skizziert eine Landkarte der vielschichtigen Forschung zum Gegenstand der Social Network Sites (SNS). Systematisiert anhand der Forschungsfragen werden sechs zentrale Perspektiven präsentiert, unter denen sich die Kommunikationswissenschaft mit sozialen Onlinenetzwerken beschäftigt: Einflussfaktoren auf die Nutzung, Nutzungsmotive, Sozialkapital, Selbstdarstellung, Profilwahrnehmung und Privatsphäre.

Schlagwörter: Forschungsüberblick, SNS, Social Web, Onlinenetzwerke, Facebook, Myspace

 

Reihe "Methodeninnovationen in der Kommunikationswissenschaft"
Michael Scharkow: Zur Verknüpfung manueller und automatischer Inhaltsanalyse durch maschinelles Lernen

Obwohl die computergestützte Codierung eine Reihe von methodischen und forschungspraktischen Vorteilen bei der Analyse umfangreicher Textmengen bietet, haben sich automatische Verfahren der Textanalyse bislang nicht in der Kommunikationswissenschaft etablieren können. Die wenigen bislang im Fach eingesetzten computergestützten Verfahren, bei denen die automatische Codierung auf Regel- und Wörterbuchmethoden basiert, sind an die klassische manuelle Inhaltsanalyse wenig anschlussfähig. In diesem Beitrag soll das Verfahren der induktiven Textklassifikation vorgestellt werden. Sie bietet durch die Kombination von manuell codierten Texten mit dem Prinzip des maschinellen Lernens zahlreiche Vorteile für die hypothesengeleitete Analyse großer Textmengen. Der Beitrag beschreibt zunächst die Funktionsweise der induktiven Textklassifikation. Die Eignung dieses Verfahrens im kommunikationswissenschaftlichen Forschungsalltag wird anschließend anhand der Codierung von Online-Nachrichten illustriert.

Schlagwörter: Methoden, Textanalyse, computergestützte Verfahren, Bag-of-Words


Reihe "Klassiker der Kommunikations- und Medienwissenschaft heute"
Michael Meyen / Maria Löblich: Gerhard Maletzke. Eine Geschichte von Erfolg und Misserfolg in der Kommunikationswissenschaft

Das Verhältnis der Kommunikationswissenschaft zu ihrem Klassiker Gerhard Maletzke ist gespalten. Einerseits ist das Buch „Psychologie der Massenkommunikation“ bis heute unverzichtbarer Bestandteil der Lehre, andererseits ist Gerhard Maletzke nie auf eine Professur im Fach berufen worden. Der Beitrag fragt, wie dieser Gegensatz zu erklären ist, und untersucht aus wissenschaftssoziologischer Perspektive die Wechselwirkungen von Biografie, Werk und Fachstrukturen. Neben Maletzkes wissenschaftlichen Arbeiten und biographischem Material wurden ein ausführliches Interview zu seinem Leben sowie Zeitzeugengespräche ausgewertet. Die Studie zeigt, dass die Rezeption der „Psychologie der Massenkommunikation“ mit der Neuorientierung des Fachs in den 1960er Jahren erklärt werden kann. Gerhard Maletzke selbst war stets zur falschen Zeit am falschen Ort. In der Psychologie fehlte ihm der Stallgeruch und in der Kommunikationswissenschaft entweder ein starker Mentor oder das richtige Parteibuch. Ohne Professur hatte er keine Chance, sein Werk mithilfe von Schülern auszubauen. Die Studie verweist somit auf die Bedeutung von institutionellem Erfolg für die wissenschaftliche Arbeit.

Schlagwörter: Psychologie der Massenkommunikation, Feldschema, Fachgeschichte, Biographie

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