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Abstracts M&K 4/2009

Sabine Trepte / Benjamin Böcking: Was wissen die Meinungsführer? Die Validierung des Konstrukts Meinungsführerschaft im Hinblick auf die Variable Wissen
Meinungsführer sind in ihren sozialen Netzwerken einflussreicher als andere, und sie werden von anderen um Rat gefragt. Darüber hinaus wurde in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung immer angenommen, dass Meinungsführer sich in ihrem Wissensgebiet besser auskennen als andere. Mit einer Laborstudie wird untersucht, wie viel die Meinungsführer tatsächlich wissen. 215 Probanden wurden unter Laborbedingungen ein objektiver Wissenstest und Skalen zur Meinungsführerschaft (Childers, 1986) vorgelegt. Es zeigte sich wie erwartet, dass Meinungsführer nicht unbedingt mehr wissen als andere Personen. Mithilfe von Clusteranalysen wurden daraufhin wissende und unwissende Meinungsführer identifiziert. Darüber hinaus wurde untersucht, ob wissende und unwissende Meinungsführer sich hinsichtlich ihrer Mediennutzung unterscheiden. Vor allem die wissenden Meinungsführer nutzen mehr Printmedien. Die Ergebnisse legen eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Konstrukt Meinungsführerschaft nahe, denn nicht alle Meinungsführer wissen in dem Gebiet, zu dem sie Rat erteilen und um Rat gefragt werden, gut Bescheid.

Schlagwörter: Meinungsführer, Wissen, Einfluss, Massenmedien, Multi-Step-Flow

Thomas Hanitzsch / Josef Seethaler: Journalismuswelten. Ein Vergleich von Journalismuskulturen in 17 Ländern
Der vorliegende Aufsatz berichtet erste deskriptive Befunde aus einer multinationalen Studie zum Vergleich von Journalismuskulturen. Im Rahmen des Projekts wurden insgesamt 1700 Journalisten in 17 Ländern zu ihren professionellen Orientierungen befragt. Im Vordergrund standen Fragen nach dem Verständnis der eigenen gesellschaftlichen Rolle, den erkenntnistheoretischen Grundlagen und ethischen Imperativen im Journalismus. Im Ländervergleich zeigt sich dabei, dass jene Rollenmodelle, die durch Distanz und Nichtinvolviertheit gekennzeichnet sind, durchaus zu den weltweit akzeptierten journalistischen Standards zählen. Darüber hinaus ist den Journalisten global relativ übereinstimmend die Verlässlichkeit und Faktizität von Informationen sowie das strikte Einhalten von Unparteilichkeit bzw. Neutralität sehr wichtig. Umstritten sind hingegen interventionistische Aspekte der Berufsausübung, wobei sich die größten Differenzen zwischen den entwickelten Staaten des Westens und Transformationsgesellschaften zeigen. Große Länderunterschiede lassen sich auch bezüglich der Rolle von Subjektivität sowie der Vermischung von Fakten und Meinung feststellen.

Schlagwörter: Journalismuskultur, institutionelle Rollen, Epistemologien, ethische Ideologien, Journalisten, Befragung, komparative Forschung

Helmut Scherer / Hannah Schmid / Michael Lenz / Rico Fischer: Reine Geschmacksache? Der Kinobesuch als Mittel zur sozialen Abgrenzung
Wie verschiedene Studien gezeigt haben, kann die Nutzung bestimmter Medien oder medialer Angebote als Mittel zur sozialen Distinktion eingesetzt werden. Folgt man den Annahmen Bourdieus, lassen sich Unterschiede in Geschmacksurteilen auf differierende Kapitalausstattungen zurückführen. In postmodernen Gesellschaften mit hohem Lebensstandard wird besonders das kulturelle Kapital zur Abgrenzung immer wichtiger, während die ökonomischen Ressourcen an Bedeutung verlieren. Die bewusste Nutzung bestimmter Medien kann dabei zum einen als Arbeit angesehen werden, das kulturelle Kapital zu erhöhen. Zum anderen kann die Wahl eines bestimmten Angebots als auf der Kapitalausstattung beruhendes Geschmacksurteil erklärt werden. Anhand einer schriftlichen Befragung (N=354) werden diese Annahmen Bourdieus am Beispiel des Kinobesuchs untersucht und Besucher eines Programmkinos (distinguiertere kulturelle Praktik) mit denen eines Mainstreamkinos verglichen. Die Ergebnisse der Studie bestätigen die Annahmen und zeigen, dass Personen mit hohem kulturellen Kapital die speziellere und distinguiertere Form des Programmkinobesuchs wählen und die damit vollzogene Abgrenzung betonen.

Schlagwörter: Bourdieu, Distinktion, Kino, kulturelles Kapital, Mediennutzung

Christina Schachtner: Wissen und Gender .Der Cyberspace als genderrelevanter Wissensraum
Virtuelle Wissensräume sind nicht geschlechtsneutral. Die Kategorie Gender ist auch im Cyberspace als wissens- und wirklichkeitsgestaltende Kategorie wirksam. In diesem Beitrag werden zunächst die Begriffe Raum, Wisssen und  Gender mit dem Ziel diskutiert und definiert, einen theoretischen Rahmen zu entwickeln, innerhalb dessen der Frage nachgegangen wird, inwieweit Gender im Cyberspace eine Rolle spielt. Die Wirksamkeit hat, so das Ergebnis der Analyse, widersprüchliche Ausprägungen. Zu beobachten sind eine Intensivierung patriarchaler Strukturen in Gestalt einer Industrialisierung von Wissen (Liessmann 2006), aber auch wirklichkeitstranszendierende Tendenzen wie anhand digital gestützter „Technologien des Selbst“ (Michel Foucault 1993) gezeigt wird. Sowohl die wirklichkeitsreproduzierenden als auch die wirklichkeitstranszendierenden Tendenzen stehen in enger Verbindung mit der spezifischen Struktur virtueller Wissensräume. Abschließend wird diskutiert, welche Konzeption von Subjekt mit den ‚Technologien des Selbst’ im Cyberspace einhergeht und in welchem Verhältnis diese Konzeption zu aktuellen Subjektdiskursen steht.

Schlagwörter: Wissen, Gender, Cyberspace, Technologien des Selbst

Joan Kristin Bleicher: Vom Programm zur Navigation? Ordnungsmodelle des Internet-Fernsehens

Seit den 1980er Jahren haben sich im Zuge der Ausdifferenzierung der Senderlandschaft und Zielgruppen auch die bisherigen Programmmodelle und -strukturen des deutschen Fernsehens verändert. Mit den über das Internet verbreiteten Fernseh- und Bewegtbildangeboten hat diese Entwicklung eine neue Qualität gewonnen. Online-Sender, Plattformen, Portale, Bouquets und Webauftritte von Fernsehsendern lassen unterschiedliche Ordnungsmodelle und Strategien der Rezeptionssteuerung beobachten, die das zentrale Ordnungsmodell des Fernsehens, sein Programm, verändern. Dieser Beitrag beschreibt die aktuelle Entwicklung von Ordnungsmodellen des Internet-Fernsehens aus der Perspektive der medienwissenschaftlichen Programmforschung. Ausgehend von einer Darstellung der bisherigen Programmmodelle des analog und digital verbreiteten Fernsehens wird die Auflösung bisheriger Ordnungsmodelle zugunsten unterschiedlicher Formen der Hybridisierung mit Navigationsmodellen des Internets beschrieben und dabei Bezug genommen auf bestehende Programmanalysen zu wichtigen Teilaspekten aktueller Veränderungen des Internetfernsehens.

Schlagwörter: IPTV, Internet, Fernsehen, Programmentwicklung, Programmangebote, Programmmodelle, Navigation, EPG, Videoplattform

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